Berichterstattung zu kriminellen Gewaltdelikten im Grüneburgpark
Stellungnahme des Magistrats
Es wurde zuständigkeitshalber das Polizeipräsidium Frankfurt am Main um eine Stellungnahme gebeten. Die Antwort lautet wie folgt: Die Parkanlagen in Frankfurt am Main haben sich insbesondere im letzten Jahr zunehmend als Ausweichlokalität ergeben, in der sich gerade junge Heranwachsende trotz pandemiebedingter Restriktionen und Schließungen von Gastronomiebetrieben abendlich zum Feiern zusammenfinden konnten. Straftaten, die beim Zusammentreffen größerer Personengruppen als typisch zu bezeichnen sind, wie Diebstahlsdelikte, aber auch Rohheitsdelikte wie Körperverletzung und Raub, haben sich so von Etablissements, wie Clubs und Diskotheken, in den öffentlichen Raum verlagert. Im Jahr 2021 wurden 51 Straftaten mit Tatort im Grüneburgpark in der Polizeilichen Kriminalstatistik registriert, darunter 15 Diebstahlsdelikte, 15 Körperverletzungsdelikte und sieben Raubdelikte. Das laufende Jahr ist nicht pressefrei und wird erst nach Entscheidung durch das Landespolizeipräsidium im Rahmen der Jahrespressekonferenz freigegeben. Anhand der Halbjahreszahlen kann jedoch prognostiziert werden, dass mit dem Vorjahr vergleichbare Fallzahlen zu erwarten sind. Trotz weitgehender Rücknahme von Maßnahmen zur Verhinderung der Verbreitung des Coronavirus scheint sich die Frequentierung der Parkanlagen nicht wesentlich reduziert zu haben, sodass, gerade im Fall des Grüneburgparks, von einem etablierten Ort insbesondere für erlebnisorientierte Heranwachsende zu sprechen ist. Das Polizeipräsidium Frankfurt am Main hat auch im laufenden Jahr ab Mai ein erweitertes Einsatzkonzept für die Gefahrenabwehr und Kriminalitätsbekämpfung initiiert, mit dem zu einsatzrelevanten Zeiten, beispielsweise an Wochenenden und an Abenden vor Feiertagen, ein stärkerer Fokus auf die Örtlichkeiten gesetzt wird, an denen erfahrungsgemäß größere Menschengruppen zusammenkommen und erhöhte Straftatenaufkommen zu verzeichnen sind. Die Verhinderung von Straftaten kann jedoch nicht allein durch Sicherheitsbehörden geleistet werden, zumal neben der Feststellung von Straftaten regelmäßig Störungen der öffentlichen Ordnung, wie ruhestörender Lärm durch den Betrieb von Bluetooth-Lautsprechern, das Urinieren im öffentlichen Raum und das Zurücklassen von Müll, aufkommen. Zur Verbesserung der Situation steht das Polizeipräsidium Frankfurt am Main mit allen weiteren zuständigen Behörden in Frankfurt am Main in einem intensiven und regelmäßigen Austausch. Auch hinsichtlich städtebaulicher Präventionsmaßnahmen, wie dem Zurückschneiden von Vegetation und die bessere Ausleuchtung von Straßen und Wegen, berät die Behörde ihre Sicherheitspartner, um eine nachhaltige Verbesserung herbeizuführen und somit auch das Sicherheitsempfinden von Parkbesuchern und Anwohnern zu erhöhen. Die Stadtpolizei bezieht den Grüneburgpark in ihre Streifengänge mit ein. Darüber hinaus war im Rahmen der Prävention das Sicherheitsmobil im Juli dieses Jahres im Grüneburgpark eingesetzt. Gemeinsam mit der "Schutzfrau vor Ort" erfolgte die Streife und es wurden Bürgerfragen beantwortet. Strafrechtliches/ordnungswidriges Verhalten konnte während der Streife nicht festgestellt werden. Lageorientiert wird der Grüneburgpark auch weiter im Rahmen der Stadtteilstreifen überwacht.