Frankfurter Westen: Nutzung der Abwärme des Industrieparks
Stellungnahme des Magistrats
Nach dem am 01.01.2024 in Kraft getretenen Wärmeplanungsgesetz (WPG) muss die Stadt Frankfurt am Main bis zum 30.06.2026 einen unverbindlichen Wärmeplan verabschieden. Die kommunale Wärmeplanung ist ein fortlaufender Prozess, um die lokale Wärmewende langfristig lenken und die Erreichung des klimaneutralen Wärmesektors sicherstellen zu können. Sie gibt eine Orientierung, wie und wo der Ausbau der Wärmenetze erfolgen kann (Wärmeausbaupotentialgebiete). Straßengenaue detaillierte Aussagen zur zukünftigen Wärmeversorgung werden dann in Kombination mit den Energieversorgungsplänen sowie den Transformations- und Ausbauplänen der kommunalen Energieversorger möglich. Zur Eruierung einer zukünftigen Wärmeversorgung im Frankfurter Westen hat die Mainova AG im November 2023 zusammen mit der Infraserv GmbH & Co. Höchst KG vereinbart, innerhalb einer Kooperation zu prüfen, wie die unvermeidbare Abwärme aus dem Industriepark Höchst für die zukünftige Wärmeversorgung nutzbar gemacht werden kann. Aktuell wird dazu eine Machbarkeitsstudie erstellt, die jedoch noch nicht abgeschlossen ist. Darüber hinaus hat die Süwag Grüne Energien und Wasser AG & Co. KG die voraussichtlichen Wärmeverbräuche der Gebäude für Höchst und Unterliederbach ermittelt und über ein Simulationsprogramm ein Wärmenetzmodell für die beiden Stadtteile erstellt. Die hieraus bestimmte Wärmeliniendichte (MWh/m) zeigt, dass sich Höchst und auch bestimmte Bereiche von Unterliederbach gut für den Bau eines Wärmenetzes eignen. In Zusammenarbeit mit der Infraserv, dem Standortbetreiber des Industriepark Höchst, entwickelt die Süwag zurzeit ein Versorgungskonzept, welches eine wirtschaftliche und förderfähige Auskopplung der zur Verfügung stehenden Abwärmepotenziale des Industrieparks ermöglichen soll. Bis zur möglichen Umsetzung sind noch einige Rahmenbedingungen zu klären. Der Magistrat wurde am 19.09.2024 von der Stadtverordnetenversammlung beauftragt, bis zum 30.06.2026 eine kommunale Wärmeplanung für Frankfurt am Main zu erstellen § 5194 (M 118 2024). Unter Federführung des Dezernates für Klima, Umwelt und Frauen soll das Projekt zur kommunalen Wärmeplanung abgestimmt und vorangetrieben werden. In dem Zusammenhang wurde der Magistrat beauftragt, eine dezernatsübergreifende "Task Force Wärmeplanung" einzurichten. In der Task Force werden unter anderem die beschriebenen Projektansätze zur zukünftigen Wärmeversorgung in den Stadtteilen Höchst und Unterliederbach behandelt.