Fehlende Hortplätze im Ortsbezirk
Stellungnahme des Magistrats
In den Schulbezirken des Ortsbezirks 2 stellt sich die aktuelle Versorgungssituation der Grundschülerinnen und Grundschüler sowie die Planung und Weiterentwicklung des Ganztags schulbezirksspezifisch wie folgt dar: Planungsbezirk Bockenheim Im Schulbezirk der Franckeschule stehen insgesamt 473 Schülerinnen und Schülern im Grundschulalter 355 Betreuungsplätze zur Verfügung. Die Betreuungsangebote setzen sich zusammen aus 90 Plätzen in der Erweiterten Schulischen Betreuung (ESB) der Franckeschule sowie 265 Hortplätzen in Horteinrichtungen und Hortgruppen. Somit erreicht der Schulbezirk aktuell eine Versorgungsquote von 75%. Nach der Schließung des Hortes Falkstraße in der Trägerschaft von IFZ im Sommer 2024 sinkt die Versorgung auf 67%. Im Bonifatius-Schulbezirk besteht für 282 Kinder im Grundschulalter ein Betreuungsangebot mit insgesamt 181 Plätzen, wovon 111 Plätze in den Horten und 70 Plätze in Rahmen der Erweiterten Schulischen Betreuung an der Schule angeboten werden. Die Versorgungsquote beträgt hier aktuell 64%. Der Georg-Büchner-Schule mit insgesamt 302 Kindern im Grundschulalter im Schulbezirk stehen 132 Betreuungsplätze zur Verfügung. Davon sind 82 Plätze in den Hortangeboten und 50 Plätze in der ESB verortet. Aktuell beträgt die Versorgungsquote der Grundschulkinderbetreuung 44%. An der Viktoria-Luise-Schule wird der Pakt für den Ganztag bereits umgesetzt. Ein Bestandteil des Paktangebotes in diesem Schulbezirk umfasst auch die Erweiterte Schulische Betreuung mit 190 Plätzen. Planungsbezirk Westend Im Schulbezirk der Elsa-Brändström-Schule stehen insgesamt 435 Schülerinnen und Schülern 230 Betreuungsplätze in den Horten (140 Plätze) und in der Erweiterten Schulischen Betreuung (90 Plätze) zur Verfügung. Aktuell wird damit eine Versorgung von 53% gewährleistet. In Planung ist eine Erweiterung des Angebots um weitere 10 Hortplätze. Den insgesamt 438 Kindern im Grundschulalter im Schulbezirk der Engelbert-Humperdinck-Schule stehen aktuell 212 Betreuungsplätze zur Verfügung (135 ESB Plätze und 77 Hortplätze). Damit wird eine Versorgungsquote von 48% erreicht. Nach aktuellem Planungsstand sollen Elsa-Brändström-Schule und die Engelbert-Humperdinck-Schule ab dem Schuljahr 2025/2026 den Pakt für den Ganztag an der Schule umsetzen. Die im Planungsbezirk Nordend ansässige Holzhausenschule ist ebenfalls räumlich dem Ortsbezirk 2 zugeordnet. Die Holzhausenschule setzt bereits das Angebot des Paktes für den Ganztag um. Der Rechtsanspruch auf Schulkindbetreuung startet mit dem Schuljahr 2026/2027 für die Kinder der ersten Klassenstufen. Der Rechtsanspruch wird in den Folgejahren schrittweise ausgeweitet, bis er im Schuljahr 2029/2030 für alle Grundschulkinder gilt. Der Pakt für den Ganztag umfasst eine Betreuungsgarantie für alle Kinder der jeweiligen Schule. Diese wird über die Ganztagsangebote in der Schule (inklusive Erweiterte Schulische Betreuung) und ggf. mit den bestehenden umliegenden Horten sichergestellt. Innerhalb der Schule werden in Kooperation zwischen der Schule und dem Träger der Ganztagsangebote verlässliche Angebote von 07.30 Uhr bis 15 Uhr oder 17 Uhr (je nach Wahl der Eltern) unterbreitet sowie eine Ferienbetreuung. Die Holzhausenschule und Viktoria-Luise-Schule setzen den Pakt für den Ganztag bereits um. Für weitere Grundschulen im Ortsbezirk - Franckeschule, Bonifatiusschule sowie Georg-Büchner-Schule - werden derzeit noch Lösungen zur Umsetzung des Rechtsanspruchs und zum Eintritt in den Pakt für den Ganztag entwickelt. Zur Frage: - Wie viele Schülerinnen und Schüler (laut Kindernet) aktuell keinen Hortplatz haben bzw. wie viele Hortplätze ab dem kommenden Schuljahr 2024/2025 fehlen werden. Die Anzahl der fehlenden Hortplätze und der unversorgten Schulkinder für das kommende Schuljahr 2024/25 können aus dem Kindernetfrankfurt.de zum jetzigen Zeitpunkt nicht benannt werden, da die Platzvergabe für das Schuljahr 2024/25 zum 01.02.2024 begonnen hat und sich insbesondere im Alterssegment Schulkinder noch bis in das kommende Schuljahr erstrecken wird. Träger und Einrichtungen besetzen freiwerdende Hortplätze unterjährig sofort nach. Da Kindernetfrankfurt.de das zentrale Vormerkinstrument in Frankfurt am Main ist, ermöglicht es den Erziehungsberechtigten das Erstellen von Vormerkungen für ihre Wunscheinrichtungen. Im Durchschnitt werden bei einer Betreuungsplatzsuche von Eltern ca. 10 Vormerkungen in den Wunscheinrichtungen getätigt. Aktuell liegen laut Kindernetfrankfurt.de zum Stichtag 01.05.2024 für die sieben Schulbezirke des Ortsbezirks 2 insgesamt 70 Vormerkungen für einen Betreuungsplatz für Grundschulkinder vor. Eine Vormerkung ist nicht automatisch einem Platzbedarf gleichzusetzen, da Eltern grundsätzlich die Möglichkeit haben, ihr Kind in mehreren Einrichtungen vorzumerken, um die Chance auf ein Platzangebot zu erhöhen. Darüber hinaus geschieht dies auch, wenn ihr Kind bereits eine Betreuungseinrichtung im gleichen Alterssegment besucht (Wechselwunsch) oder in Schulbezirken, die nicht der Wohnadresse zugehören. Zu den Fragen: - Wie die freien wie auch öffentlichen Träger zeitnah unterstützt werden können, um trotz gestiegenem Kostendruck und dem immer größer werdenden Fachkräftemangel pädagogische wertvolle Arbeit leisten zu können und weitere Schließung der verbleibenden Einrichtungen verhindert werden können. - Welche Maßnahmen Magistrat bereits ergreift oder bereits beabsichtigt zu ergreifen, um die Situation der Hortplätze zu verbessern. Alle Träger (städtische, konfessionelle und freie) mit ihren Betreuungseinrichtungen mit einer Betriebserlaubnis nach § 45 SGB VIII, zu denen auch Horte und Hortgruppen in der Stadt gehören, werden vom zuständigen Stadtschulamt zu Ihren Fragen in Bezug auf die Qualität, Betrieb und Weiterentwicklung der Angebote fachlich beraten, begleitet und beaufsichtigt. Eine enge Zusammenarbeit und Einbindung der Träger ist ebenfalls im SGB VIII gesetzlich verankert und wird in Frankfurt am Main unter anderem in den gesetzlich vorgeschriebenen Gremien (JHA mit Fachausschüssen, AG78) sowie in einem regelmäßigen Austausch in der Praxis umgesetzt. Auch eine kontinuierliche Abstimmung mit den Trägern zu Finanzierungsthemen sowie zu Entwicklung der gemeinsamen Strategien gegen den Fachkräftemangel gehören zu den wichtigsten Themen. Eine schulstandortbezogene Weiterentwicklung der Hortangebote und eine rechtzeitige Kommunikation mit den Horten und Hortträgern im Zusammenhang mit der gesamtstädtischen Entwicklung des Ganztags für die Schulkinder wird aktuell im Magistrat vorangetrieben. Hierzu wurden unter anderem diverse Beteiligungsformate umgesetzt und die personellen Ressourcen im zuständigen Stadtschulamt zur Verfügung gestellt. Auch das Thema Fachkräftegewinnung hat in der Stadt Frankfurt am Main eine hohe Priorität. Mit der Koordinierungsstelle Fachkräftegewinnung und -bindung in der Kindertagesbetreuung, die seit Oktober 2021 im Stadtschulamt Frankfurt eingerichtet wurde, werden alle Träger in der Kindertagesbetreuung (städtische, konfessionelle und freie), berufliche Fachschulen für die Ausbildung von Erzieher*innen und andere relevante Akteure bei der Gewinnung und Bindung von Fachkräften im Bereich der Kindertagesbetreuung in Frankfurt am Main unterstützt. Das Ziel ist, dass die Ausbildung und Ausübung des Berufs als Erzieher*in in Frankfurt mit einer großen Vielzahl und Vielfalt an interessanten Einsatzstellen und Aufgabengebieten noch attraktiver wird und der Mangel an Erzieher*innen mittel bis langfristig behoben wird. Dazu wurde u.a. eine Imagekampagne initiiert, Berufsbildungstage mit jeweils über 2.000 Besucher*innen organisiert, die Kooperation mit Jobcenter, Arbeitsagentur und weiteren Akteuren intensiviert sowie den Trägern Mittel für die Personalgewinnung und -bindung zur Verfügung gestellt.