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Flüssige Bäume für die Innenstadt

Vorlagentyp: ST Magistrat

Stellungnahme des Magistrats

Bei der Gestaltung der städtischen Freiräume sollten reale vegetative Strukturen wie bspw. Bäume, Gehölze und Staudenpflanzungen vorrangig eingesetzt werden. Innovationen technischer Art zur Verbesserung des Stadtklimas sind grundsätzlich an solchen Stellen zu begrüßen, wo die äußeren Umstände keine naturbasierten Lösungen zulassen. Das heißt in den Bereichen des öffentlichen Raumes, in denen Pflanzungen oder der Erhalt von Straßenbäumen nicht möglich sind, kann ein "liquid tree / flüssiger Baum" zwar Bäume nicht ersetzen und aber eventuell einen Beitrag zur Absorption von CO2 bzw. zur Verbesserung der Luftsauberkeit leisten. Bevor jedoch ein eigenes Pilotprojekt in Frankfurt angestoßen wird, sollte zunächst überprüft werden, ob es bereits laufende oder in der Planung befindliche Pilotprojekte mit Fotobioreaktoren in anderen deutschen Kommunen gibt. Sofern bereits Pilotprojekte anderswo gestartet wurden, so sind deren Ergebnisse zunächst abzuwarten, bevor eigene Projekte eingeleitet werden. Sollte die Prüfung negativ ausfallen, kann in Erwägung gezogen werden, ein eigenes Pilotvorhaben zu initiieren. Die Realisierung eines Fotobioreaktors als Pilotprojekt an einem Standort mit einer belasteten Raumsituation in der Frankfurter Innenstadt, wie vorgeschlagen z. B. an der Ostzeil, ist denkbar. Bei der präzisen Standortplatzierung sollte das Stadtplanungsamt frühzeitig eingebunden werden. Ebenfalls sollte die Verantwortung für die Bewirtschaftung (Abschöpfung der thermischen Effizienz sowie der Biomasse), Forschung und Unterhaltung für ein solches Pilotobjekt über ein Betreiberkonzept rechtzeitig geklärt werden. Der Fokus des Pilotprojektes sollte dann darauf liegen zu eruieren, wie es um die tatsächliche Wirksamkeit der "flüssigen Bäume" bestellt ist. Für das Pilotprojekt und die Begleitforschung sollten dann Fördermittel in Anspruch genommen werden, da die Ergebnisse auch für weitere Kommunen hilfreich sein werden. Hierzu ist eine wissenschaftliche Begleitforschung mit regelmäßigen Messungen und die Erstellung einer Langzeitstudie über drei Jahre sinnvoll (Inhalte: Kostenanalyse, Treibhausgaswirksamkeit, Auswirkungen auf das Mikroklima und die Luftqualität, Vergleiche mit naturbasierten Lösungen und ggf. dem Grünen Zimmer). Es ist grundsätzlich zu beachten, dass die Erfahrungen mit vergleichbaren Innovationen wie Mooswänden oder den sog. City Trees bisher eher negativ waren, was die Klimawirksamkeit und das Kosten-Nutzen-Verhältnis betrifft.