Querungen für Radfahrerinnen und Radfahrer am Praunheimer Weg
Stellungnahme des Magistrats
Die jetzige Verkehrsführung auf Höhe Praunheimer Weg / Haingrabenstraße / Am Stockborn stammt aus einer Zeit, in der die Belange des Fuß- und Radverkehrs nicht angemessen berücksichtigt wurden. Der Beantwortung der einzelnen Fragen vorausgeschickt, möchte der Magistrat einleitend auch anhand zweier Fallbeispiele erläutern, weshalb die angeordnete Querung sinnvoll ist. Fallbeispiel 1: Eine Person des Pflegeheims (A) will in der Grünanlage "Fritz-Lennig-Anlage" (B) spazieren gehen. Dazu muss die Person einen Umweg von 200 Metern in Kauf nehmen und vier nicht aufeinander abgestimmte Ampelanlagen passieren. Der grüne Strich im untenstehenden Bild stellt die neue südliche Querung dar. Vor Ort lässt sich feststellen, dass Fuß- und Radverkehr die direkte Querung bereits heute nutzt, auch wenn die behördlichen Maßnahmen (Markierung, Einengung der Fahrbahn, Freihaltung der Sichtbeziehungen, Hinweisschilder, Bordsteinabsenkungen) noch nicht ausgeführt wurden. Fallbeispiel 2: Verkehrsteilnehmende, die aus der Rudolf-Hilferding-Straße 57 bis 53 auf den Praunheimer Weg treffen und mit dem Fahrrad auf legale Weise Richtung Norden am Praunheimer Weg entlang fahren wollen, müssen einen Umweg von 200 Metern (mit Steigung) in Kauf nehmen und zwei nicht aufeinander abgestimmte Ampelanlagen passieren. Die neue nördliche Querung ist in Grün dargestellt. Derzeit verhindern parkende Fahrzeuge eine direkte Querung mit ausreichenden Sichtbeziehungen. Mit der Maßnahme wird die Parkregelung so geändert, dass parkende Autos keine Sichtbehinderung mehr für den Fuß- und Radverkehr darstellen. Zu
- Die Lücke im Radverkehrsnetz wurde bereits in 2013, bei der Konzeption des Radwegweisungsnetzes, identifiziert. Damals wurde davon ausgegangen, dass eine bauliche Kreisellösung (Grunderneuerung) die fehlenden Fahrbeziehungen ermöglicht. Als klar wurde, dass der Kreisel nicht kurz- oder mittelfristig gebaut wird, entwickelte das Radfahrbüro des Straßenverkehrsamtes eine provisorische Lösung (Markierung und Beschilderung). Die Maßnahme wurde mit der Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main (VGF), der Branddirektion, der Landespolizei und der städtischen Unfallkommission abgestimmt. Am
- Oktober 2021 von 07:30 Uhr bis 08:45 Uhr und von 12:30 Uhr bis 16:30 Uhr wurde eine Verkehrszählung durchgeführt (siehe Anlage) - mit nachfolgenden Beobachtungen und Rückschlüssen: Die aktuell fehlenden Querungsmöglichkeiten sind ein Grund dafür, dass der Anteil der gegen die Fahrrichtung (links) fahrenden Radfahrerinnen und Radfahrer auf der Westseite des Praunheimer Wegs überdurchschnittlich hoch ist und zu Konflikten führt mit dem richtig fahrenden Rad- sowie dem Fußverkehr. 100 Radfahrende waren in richtiger Richtung unterwegs, 64 entgegen der Fahrtrichtung. 21 Radfahrerende querten trotz fehlender sicherer Querungsmöglichkeit in westlicher Richtung (von der Fritz-Lennig-Anlage zu der Hausnummer Praunheimer Weg 169). 34 Radfahrende querten trotz fehlender sicherer Querungsmöglichkeit in östlicher Richtung (von der Hausnummer Praunheimer Weg 169 zu der Fritz-Lennig-Anlage). 71 Fußgängerinnen und Fußgänger querten trotz fehlender sicherer Querungsmöglichkeit zwischen dem Praunheimer Weg 169 und dem Gehweg Alt-Praunheim
- Im Bereich der Kreuzung Augustenburgstraße / Alt-Praunheim existiert ein Unfallschwerpunkt (falsch fahrender Radverkehr), der auf die fehlende Querungsmöglichkeit zurückzuführen ist. Ziel der Maßnahme ist es, die Zahl der falsch fahrenden Radfahrerinnen und Radfahrer auf null zu reduzieren. Zudem soll die Popularität und die Zugänglichkeit des neuen Radweges "In der Goldgrub" (Abbildung 4) deutlich steigen. Dieser Radweg stellt eine Kfz-verkehrsarme Verbindung zwischen Praunheim und Niederursel dar, als Alternative zu dem von vielen Fahrzeugen befahrenen Praunheimer Weg. Zu
- Die Herstellungskosten belaufen sich wohl auf etwa 10.000 bis 15.000 Euro. Allerdings sind hierbei auch noch Kosten für Arbeiten im angrenzenden Gehwegbereich (Beseitigung von Senken im Pflaster oder der Austausch beschädigter Bordsteine) enthalten. Die Arbeiten werden vom zuständigen Baubezirk des Amts für Straßenbau und Erschließung im Rahmen der laufenden Unterhaltungsarbeiten ausgeführt und mit Unterhaltungsmitteln beglichen. Zu
- Für eine Umgestaltung des genannten Knotenpunkts liegt keine Planung vor und wird derzeit auch nicht erarbeitet. Eine Umgestaltung wäre gegebenenfalls im Rahmen einer Grunderneuerung denkbar.