Skip to main content Skip to navigation Skip to footer

Grüne Bänder durch die Stadt

Vorlagentyp: NR FRANKFURTER

Begründung

Die drohende weitere Überhitzung des Frankfurter Stadtraumes macht die Schaffung zusätzlicher Vegetationsflächen als Baustein zur Gegensteuerung unerlässlich. Die schon heute von städtischer, hausgemachter Überwärmung betroffenen Quartiere lassen sich im Klimaplanatlas der Stadt Frankfurt ausmachen. Er zeigt, wo begrünt, entsiegelt werden muss bzw. nicht weiter bebaut werden darf, will man die Bedingungen nicht weiter verschärfen. Man sieht auch, dass trotz des großen Anteils des Grüngürtels und der Parks an der Stadtfläche diese kaum einen Einfluss auf die Überwärmung fast aller bebauten Bereiche haben. Eine Gelegenheit, größere, zusammenhängende Flächen zu entsiegeln und wieder zu beleben, bieten anstehende Gleiserneuerungen der Tram - und Stadtbahnen. Der Bericht B 100/19 zeigt Perspektiven auf. Er bejaht die "grundsätzlich mögliche bauliche Realisierung" aller Strecken als Grüngleise. Und er entkoppelt die Entscheidung, neue und zu erneuernde Gleisstrecken als Grüngleise anzulegen, von der Frage der Finanzierung. Die Entscheidung dafür oder dagegen "muss letztlich auf der städtebaulichen Gesamtbetrachtung des Straßenraumes beruhen", bei der "Aspekte des Stadt- und Mikroklimas berücksichtigt werden." Einerseits berichtet die Vorlage durchaus positiv im Sinne des Antrags. Andererseits schockiert die klimapolitische Haltung, mit der die Stadtregierung der fünftgrößten Stadt Deutschlands die klimatischen "Aspekte" immer noch zu Randnotizen der Stadtplanung degradiert. Seit mindestens zwanzig Jahren hätte die Stadtplanung grundlegend aus Sicht der klimatischen Erfordernisse gedacht und umgesetzt werden müssen. Eine derartige Transformation braucht Zeit, Jahrzehnte. Stattdessen wird privat und gewerblich versiegelt, was die Flächen hergeben, ohne wirkungsvollen Ausgleich durch Vegetation, Regenwasserspeicher, Abwärmenutzung. Überall in der Stadt war schon in den Frühsommertagen dieses Jahres zu spüren, wie wenig vorbereitet die Stadträume auf die bevorstehenden jährlichen Hitze- und Trockenperioden sind. Vor diesem Hintergrund muss jede Möglichkeit genutzt werden, Straßenzüge zu begrünen und zu klimatisieren. Immerhin müssen die Flächen entlang der Gleiskörper nicht (erfolglos) konkurrieren mit den zahlreichen Bebauungsabsichten. Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

  1. Der Bericht B 100/19 wird als Zwischenbericht zur Kenntnis genommen.
  2. Der Magistrat berichtet, welche für eine Begrünung zunächst infrage kommenden Gleisstrecken von 14 km (Tram) und 10 km (U-Bahn) sich hinter den Kilometerangaben verbergen.
  3. Diese für eine Begrünung zunächst infrage kommenden Gleisstrecken sollen bei ihrer Erneuerung als Grüngleis realisiert werden.
  4. Zukünftige neue und zu erneuernde Strecken (nach den bisher identifizierten) mit eigenem Gleiskörper sollen zur Schaffung einer Vegetationsfläche als Grüngleis realisiert werden.
  5. Soweit nicht vorliegen oder aus vergleichbaren Studien ableitbar, sollen die fachtechnischen Prüfungen zur Förderfähigkeit der Maßnahmen eingeleitet werden.