U-Bahn-Stationen als Kunstgalerie
Antrag
Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen: Der Magistrat möge prüfen und berichten, wie es umgesetzt werden kann, bestehende und ggf. auch neu geplante Frankfurter U-Bahnstationen nach den Vorbildern in Stockholm und Neapel architektonisch und künstlerisch zu gestalten. Geprüft werden soll unter anderem, welche Stationen/Linien dafür besonders geeignet sind, wie eine Finanzierung aussehen könnte, mögliche Kooperationsmodelle für eine Finanzierung und die Umsetzung eines Wettbewerbes sowie die Kosten dafür. Die umfassende Barrierefreiheit der UN-BRK darf nicht gestört werden. Die FBAG (Frankfurter Behinderten Arbeitsgemeinschaft) ist von Anfang an einzubeziehen.
Begründung
In Neapel wurde eine Metro-Unterwelt geschaffen, die zu einer ganz eigenen Sehenswürdigkeit geworden ist. Die Metro dell' Arte gleicht einem dezentral organisierten Museum. Seine Ausstellungsflächen und Kunstwerke sind über die Haltestellen der U-Bahn unter dem gesamten Stadtgebiet verteilt. Farbenprächtige Kunstwerke und außergewöhnliche Architektur haben triste Beton- und Fliesenoptik ersetzt. Zeitgenössische Künstler*innen stellen ihre Werke in den Metro-Stationen aus. Und auch in Stockholm ist die U-Bahn zu einer Kunstgalerie geworden. Über hundert Künstler*innen haben sich in den Stationen mit Reliefs, Mosaiken, Installationen, Gemälden oder Skulpturen verewigt. Kunst und Kultur werden so nicht in einem abgeschlossenen Raum präsentiert, sondern sind offen für alle zugänglich - und ganz "nebenbei" sind in Neapel und Stockholm einige der schönsten U-Bahnhaltestellen Europas entstanden. Es ist eine Verbindung von Kunst, Architektur und öffentlichem Raum, die auch Frankfurts U-Bahnstationen gut zu Gesicht stehen würde. Eine Kultur- und Museumsmetropole wie Frankfurt könnte die vorhandenen Ressourcen nutzen, um seine U-Bahnstationen ansprechender zu gestalten. Die Haltestellen als Plattform für Kunst und Kultur, welche zum Beispiel die vielfältigen städtischen Sehenswürdigkeiten spiegeln. Nicht nur eine Architektur der Wolkenkratzer, sondern eine Architektur, die auch in die Tiefe geht und die unterirdischen U-Bahnstationen einzigartig künstlerisch gestaltet. Die Barrierefreiheit im umfassenden Sinn muss jederzeit sichergestellt sein. Das betrifft z.B. Klang und Hörinstallationen die irritierend sein können, wie auch flackernde Lichtinstallationen. Der begehbare Untergrund muss immer freigehalten werden. Die Frankfurter Behinderten Arbeitsgemeinschaft (FBAG) muss von Anfang an einbezogen werden.
Beratungsverlauf 3 Sitzungen