Messung von Luftschadstoffen im Stadtteil Sachsenhausen aufgrund gestiegener Verkehrsbelastung
Stellungnahme des Magistrats
Zu 1.) Sämtliche Messungen im Stadtgebiet Frankfurt am Main belegen den deutlichen Rückgang der Belastung durch Stickstoffdioxid. Die Messstation in der Friedberger Landstraße - eine von vier voll ausgestatteten Luftmessstationen des Hessischen Landesamts für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) - mit weit in die Vergangenheit zurückreichenden Messreihen ist hierfür das beste Beispiel. Auch an den höchstbelasteten lufthygienischen Hotspots mit hoher Randbebauung und schlechter Durchlüftung wird der lufthygienische Grenzwert für Stickstoffdioxid in Höhe von 40 μg/m3 im Jahresmittel inzwischen deutlich unterschritten (Mainzer Landstraße, Battonnstraße, Hochstraße mit 34,5 μg/m3, 31,7 μg/m3 bzw. 30,6 μg/m3, vgl. https://www.hlnug.de/fileadmin/dokumente/luft/jahresberichte/2023/Lufthygienischer_Jahreskurzbericht_2023.pdf). Insofern können auch unter Berücksichtigung etwaiger Verkehrsverlagerungen Grenzwertüberschreitungen im Frankfurter Süden oder kritische Konzentrationen in Hinblick auf den Grenzwert sicher ausgeschlossen werden. Eine verkehrsnahe Messung im Frankfurter Süden würde keine neuen Erkenntnisse liefern. Auf die Stellungnahme des Magistrats vom 15.07.2024, ST 1391, wird verwiesen: "Auch unter Berücksichtigung etwaiger Verkehrsverlagerungen auf den Frankfurter Süden bei Sperrung des Mainkais können dortige Grenzwertüberschreitungen oder kritische Konzentrationen in Hinblick auf den Grenzwert sicher ausgeschlossen werden. Unter Berücksichtigung des Vorgenannten sieht der Magistrat keinen Bedarf eines weiteren Ausbaus des Luftmessnetzes entgegen dem vorherrschenden Trend." Zu 2.) Wie erläutert haben die vorgenommenen Modellierungen bereits für das Jahr 2020 keine kritischen Konzentrationen ergeben. Die im Luftreinhalteplan verankerten Maßnahmen beziehen sich im Wesentlichen auf die Ergebnisse der Modellierung. Lediglich zur Beurteilung der Erfordernis von etwaigen Fahrverboten sind einzelne Messstandorte zusätzlich eingerichtet worden, welche zum größeren Teil bereits schon wieder rückgebaut wurden. Im Rahmen der Luftreinhaltung finden im Frankfurter Süden an vier Stellen lufthygienische Messungen statt. Eine weitere Luftmessstation des HLNUG erhebt in der Schwanheimer Bahnstraße Daten zur Luftqualität (Beurteilungsgebiet: städtischer Hintergrund). Bezogen auf den Bevölkerungsanteil sind lufthygienische Messungen im Frankfurter Süden (südlich des Mains) nicht unterrepräsentiert. Zu 3.) Die lufthygienischen Messungen (Stickstoffdioxid) am Frankfurter Römerberg wurden bereits Anfang 2023 eingestellt. Die Messungen waren wegen sicherer Einhaltung des Grenzwertes entbehrlich geworden und wurden im Zuge einer größeren Passivsammler-Rückbauaktion durch das HLNUG abgebaut. Hintergrund der dortigen Messung war die Feststellung der Luftqualität an einem der belebtesten Plätze Frankfurts. Die Messung am Mainkai dokumentiert derzeit noch die direkten Auswirkungen einer vollständigen Verkehrsberuhigung auf die Stickstoffdioxidbelastung, eine lufthygienische Notwendigkeit besteht aber auch hier nicht.