Einrichtung von Schadstoffmessstellen zur Erfassung der Luftschadstoffe des Autoverkehrs in Sachsenhausen
Stellungnahme des Magistrats
Die Luftqualität in Hessen wird durch das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) überwacht und beurteilt. Im Zuge der Aufstellung des gültigen Luftreinhalteplans, welcher am 28.12.2020 in Kraft getreten ist, wurde die Stickstoffdioxidbelastung gesamtstädtisch modelliert und Bereiche mit Grenzwertüberschreitungen für Stickstoffdioxid (NO2) ermittelt. Für diese Bereiche sieht der Luftreinhalteplan die bedarfsweise Einrichtung von Fahrverboten für hochemittierende Kraftfahrzeuge vor. Die Notwendigkeit der Einrichtung von Fahrverboten richtet sich nach der tatsächlichen NO2-Belastung, was den stellenweisen Ausbau des Luftmessnetzes mit Stickstoffdioxid-Passivsammlern erforderlich machte. Hauptverursacher:in für Stickstoffdioxid ist der Kraftfahrzeugverkehr. Die Grenzwerte für Feinstaub werden seit 2012 sicher und flächendeckend eingehalten. Im Zuge dieser Modellierung wurden NO2-Belastungsschwerpunkte in Höchst, im Riederwald, sowie an verschiedenen Stellen in der Innenstadt ermittelt - nicht jedoch im Frankfurter Süden bzw. in Sachsenhausen. Die Modellierungen ergaben damals in den Bereichen Schweizer Straße, Gartenstraße und am Schaumainkai NO2-Belastungen unterhalb des Grenzwertes in Höhe von 40 μg/m3 im Jahresmittel. Seit der Modellierung ist die Belastung durch Stickstoffdioxid so deutlich zurückgegangen, dass bis heute weder Fahrverbote notwendig geworden sind noch der Bedarf einer dichten Überwachung besteht. Selbst an den hochbelasteten Stellen werden sämtliche Grenzwerte inzwischen stadtweit deutlich und sicher eingehalten. So hat sich die NO2-Belastung beispielsweise an der Friedberger Landstraße seit 2016 (52 μg/m3) bis heute halbiert (2023: 25,8 μg/m3). Das HLNUG hat daher Anfang letzten Jahres in Abstimmung mit dem Magistrat der Stadt Frankfurt fünf Passivsammler zurückgebaut. Auch unter Berücksichtigung etwaiger Verkehrsverlagerungen auf den Frankfurter Süden bei Sperrung des Mainkais können dortige Grenzwertüberschreitungen oder kritische Konzentrationen in Hinblick auf den Grenzwert sicher ausgeschlossen werden. Unter Berücksichtigung des Vorgenannten sieht der Magistrat keinen Bedarf eines weiteren Ausbaus des Luftmessnetzes entgegen dem vorherrschenden Trend. Südlich des Mains werden derzeit noch folgende lufthygienische Messungen betrieben: - Kontinuierliche Messstation mit diversen Parametern an der Schwanheimer Bahnstraße - NO2-Passivsammler auf dem Lerchesberg - Messstationen für Ultrafeinstaub an der Martin-Buber-Schule sowie am alten Friedhof Oberrad.