Umbenennung des Adlhochplatzes in Martha-Wertheimer-Platz
Lesezeit: 3 Minuten
Bisheriger Verlauf
27.01.2022
18.02.2022
Antrag Ortsbeirat
Umbenennung des Adlhochplatzes in Martha-Wertheimer-Platz
Details im PARLIS OF_315-5_2022Initiative Ortsbeirat
Umbenennung des Adlhochplatzes in Martha-Wertheimer-Platz
Details im PARLIS OI_6_202227.01.2022
Antrag Ortsbeirat
Umbenennung des Adlhochplatzes in Martha-Wertheimer-Platz
Details im PARLIS OF_315-5_202218.02.2022
Initiative Ortsbeirat
Umbenennung des Adlhochplatzes in Martha-Wertheimer-Platz
Details im PARLIS OI_6_2022 Parteien: GRÜNE • CDU • SPD • FDP • LINKE. • BFF
S A C H S T A N D :
Antrag vom 27.01.2022, OF 315/5
Betreff: Umbenennung des Adlhochplatzes in Martha-Wertheimer-Platz
Der Magistrat wird gemäß § 3 Absatz 3 Satz 2 Ziffer 1 der Geschäftsordnung der Ortsbeiräte gebeten, den Adlhochplatz in Martha-Wertheimer-Platz umzubenennen. Begründung:
Martha Wertheimer wurde am 22. Oktober 1890 in Frankfurt am Main geboren. Sie war Pädagogin, Journalistin, Schriftstellerin und Sportlerin. Als eine der ersten Frauen promovierte sie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt. Bereits gegen Ende der Wilhelminischen Zeit engagierte sie sich für das Frauenwahlrecht. Martha Wertheimer lebte in Frankfurt.1935 wurden sie und ihre Schwester Lydia zugunsten "arischer" Mieter aus ihrem Haus in der Heimatsiedlung in Sachsenhausen vertrieben. Nach Aufenthalten unter anderem in Leipzig und Berlin kehrte sie nach Frankfurt zurück. Im Jahr 1938 wurde ihr die Leitung der Jugendfürsorge der Jüdischen Gemeinde übertragen. Bereits zuvor hatte sie Funktionen in der jüdischen Sport- und Jugendorganisation "Makkabi" übernommen. Obwohl Martha Wertheimer in jener Zeit als Jüdin selbst um ihr Leben fürchten musste, setzte sie sich für die Rettung jüdischer Kinder ein. Vom Jahr 1939 an organisierte sie von Frankfurt ausgehend "Kindertransporte" vorwiegend nach England, die sie zum Teil selbst begleitete. Durch ihre Hilfe überlebten mehrere Tausend Kinder den Holocaust. Ihre eigenen Emigrationspläne scheiterten. Im Mai 1941 wurde Martha Wertheimer bei einem alliierten Luftangriff schwer verletzt. Martha Wertheimer und ihre Schwester starben 1942 während ihrer Deportation in das KZ Sobibor. Mit dieser Namensgebung möchte der Ortsbeirat dafür Sorge tragen, dass diese Frau, die Tausenden Kindern das Leben rettete und sich mit Mut und selbstlosem Engagement den entsetzlichen Verbrechen der Nationalsozialisten entgegenstellte, nicht vergessen wird.
Beratung im Ortsbeirat: 5
Beratungsergebnisse:
8. Sitzung des OBR 5 am 18.02.2022, TO I, TOP 28 Beschluss: Initiative OI 6 2022 Die Vorlage OF 315/5 wird in der vorgelegten Fassung beschlossen. Abstimmung: Einstimmige Annahme