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Saalbauten im Frankfurter Westen: Neue Namen für die Veranstaltungsräume prüfen
S A C H S T A N D : Antrag vom 14.12.2021, OF 268/6 Betreff: Saalbauten im Frankfurter Westen: Neue Namen für die Veranstaltungsräume prüfen Der Ortsbeirat 6 möge beschließen: Der Magistrat wird gebeten, gemeinsam mit der Saalbau Betriebsgesellschaft mbH (AGB Frankfurt Holding), die vorgenommenen Umbenennungen der Veranstaltungsräume der Bürgerhäuser auf ihren Bezug zu den jeweiligen Stadtteilen hin zu überprüfen und dabei folgende Fragen zu beantworten: 1.Was sind die Hintergründe für die Umbenennung der Veranstaltungsräume? 2. Wie bzw. nach welchen Kriterien wurden die neuen Namen festgelegt? 3. Inwieweit wurde bei der Namensfindung darauf geachtet, dass ein sinnvoller Bezug zu den jeweiligen Stadtteilen vorhanden ist? 4. Wer war an der Namensfindung beteiligt bzw. wurden Menschen aus den Stadtteilen bei der Namensfindung involviert? 5. Wie kam es bspw. zu der Benennung des "Chimborazo-Saal" und "August Euler-Raum" im Saalbau Griesheim, des "Ludwig-Hofmann-Raum" im Volkshaus Sossenheim und des "Raum Lindenberg" in der Stadthalle Zeilsheim? Der Magistrat wird zudem gebeten, auf die Saalbau Betriebsgesellschaft mbH dahingehend einzuwirken, dass Benennungen, die offensichtlich keinerlei Bezug zu dem jeweiligen Stadtteil haben, in Abstimmung mit ortsansässigen Vereinen und Institutionen und dem Ortsbeirat neu vorgenommen werden. Begründung: Die Saalbau Betriebsgesellschaft mbH ist derzeit dabei, die Veranstaltungssäle und -räume der Saalbauten umzubenennen. Eine Abstimmung mit dem Ortsbeirat ist dabei ebenso wenig erfolgt, wie eine Abstimmung mit (ehrenamtlich engagierten) Menschen in den jeweiligen Stadtteilen. Dies sorgte insbesondere bei den Vereinen als regelmäßige Nutzer für große Irritationen. Die neuen Namen - teils nach Menschen, teils nach Orten oder Landschaften - sind teilweise nicht nachvollziehbar und lassen viele Fragezeichen offen. So wurde bspw. im Volkshaus Sossenheim der "Ludwig-Hofmann-Raum" nach einem Kirchenarchitekten benannt, der mit dem Stadtteil sonst keinerlei Berührungen hat. Und bei der Benennung der Räume in Griesheim stellte sich heraus, dass wohl das falsche Griesheim ausgewählt wurde, nämlich Griesheim bei Darmstadt. Antragsteller: CDU Vertraulichkeit: Nein Hauptvorlage: Antrag vom 05.10.2021, OF 213/6 Beratung im Ortsbeirat: 6 Beratungsergebnisse: 7. Sitzung des OBR 6 am 11.01.2022, TO I, TOP 6 Beschluss: Anregung an den Magistrat OM 1309 2022 Anregung an den Magistrat OM 1310 2022 1. Die Vorlage OF 213/6 wird in der vorgelegten Fassung beschlossen. 2. Die Vorlage OF 268/6 wird in der vorgelegten Fassung beschlossen. Abstimmung: zu 1. Einstimmige Annahme zu 2. Einstimmige Annahme
Griesheim: Benennung der Clubräume im Bürgerhaus Griesheim
S A C H S T A N D : Anregung an den Magistrat vom 11.01.2022, OM 1309 entstanden aus Vorlage: OF 213/6 vom 05.10.2021 Betreff: Griesheim: Benennung der Clubräume im Bürgerhaus Griesheim Vorgang: OM 1310/22 OBR 6 Der Magistrat wird aufgefordert, die Umbenennung der Clubräume im Bürgerhaus Griesheim durch die Saalbau dahin gehend zu überarbeiten, dass die Räume nach Frankfurt-Griesheimer Persönlichkeiten benannt werden. Der Magistrat wird ferner gebeten, die Saalbau aufzufordern, die neuen vorgesehenen Namen vorher mit dem Ortsbeirat abzustimmen, bevor eine endgültige Benennung erfolgt. Begründung: Die Clubräume, deren Namen sich gut eingeprägt hatten, wurden ohne Rücksprache mit dem Ortsbeirat oder mit der Bevölkerung geändert. Dabei wurden Namen und Orte verwandt, die das Griesheim bei Darmstadt betrafen. Dies ist nicht hinnehmbar. Daher erwartet der Ortsbeirat und die Bevölkerung, dass die Veränderung der Clubraumbezeichnungen dahin gehend geändert werden, dass die Clubräume und der Saal mit Namen Frankfurt-Griesheimer Persönlichkeiten versehen werden. Der Geschichtsverein Griesheim e. V. ist sicherlich bei der Recherche behilflich und ein besserer Quell als das Internet. Antragstellender Ortsbeirat: Ortsbeirat 6 - Frankfurter Westen Vertraulichkeit: Nein dazugehörende Vorlage: Anregung an den Magistrat vom 11.01.2022, OM 1310 Stellungnahme des Magistrats vom 16.05.2022, ST 1194 Antrag vom 18.05.2022, OF 491/6 Anregung an den Magistrat vom 24.05.2022, OM 2184 Antrag vom 17.08.2022, OF 529/6 Anregung an den Magistrat vom 06.09.2022, OM 2557 Aktenzeichen: 91 8
a) Griesheim: Benennung der Clubräume im Bürgerhaus Griesheim b) Saalbauten im Frankfurter Westen: Neue Namen für die Veranstaltungsräume prüfen
S A C H S T A N D : Stellungnahme des Magistrats vom 16.05.2022, ST 1194 Betreff: a) Griesheim: Benennung der Clubräume im Bürgerhaus Griesheim b) Saalbauten im Frankfurter Westen: Neue Namen für die Veranstaltungsräume prüfen Der Magistrat hat die ABG FRANKFURT HOLDING (ABG) gebeten, zu der vorbezeichneten Thematik Stellung zu nehmen. Die ABG teilt hierzu mit, dass alle betroffenen Ortsbeiräte, so auch der Ortsbeirat 6, mit Schreiben vom 16.06.2021 an die Ortsvorsteherin über die beabsichtigten Umbenennungen der Veranstaltungsräume in den Saalbauten informiert worden seien. Die ABG teilt weiter mit, dass sie die Saalbauten als Veranstaltungshäuser verstünde, die allen Frankfurter Bürgerinnen und Bürgern offenstehen und nicht speziell für einen Stadtteil. Entsprechend sind einige Veranstaltungsräume nach historischen Frankfurter Persönlichkeiten benannt worden, ohne dass diese in einer direkten Beziehung zu einem betreffenden Stadtteil gestanden hätten. Im Vorfeld der nun an den Magistrat herangetragenen Anregungen des Ortsbeirats 6 (OM 1309 und 1310 aus dem Jahr 2022) habe sich nach Auskunft der ABG keiner der Ortsbeiräte mit Änderungswünschen an die SAALBAU Betriebsgesellschaft mbH gewandt. Die neue Beschilderung aller Veranstaltungsräume sei bereits beauftragt. Der Magistrat teilt grundsätzlich die Ansicht der ABG, dass die Saalbauten allen Frankfurterinnen und Frankfurtern offenstehen. Dies steht aus Sicht des Magistrats nicht im Widerspruch zu einer frühzeitigen Einbindung des zuständigen Ortsbeirats in die Namensfindung, insbesondere vor dem Hintergrund, dass die Aufgabe der Ortsbezirke zuvorderst ist, die Beziehungen der im Stadtteil ansässigen Bürgerschaft zu den Organen der Stadt zu fördern und eine Identifikation der Stadtteilbevölkerung mit dem örtlichen Saalbau wünschenswert ist. Dabei ist nach Auffassung des Magistrats auch die Benennung von Räumen nach bedeutenden Persönlichkeiten aus dem Stadtteil als ein, aber nicht als ausschließliches Kriterium, wünschenswert. Der Magistrat wird der ABG nahelegen, zeitnah den Dialog mit dem zuständigen Ortsbeirat 6 zu suchen und ggf. eine Neubenennung in die Wege zu leiten, wo sich kein unmittelbarer Bezug zu Griesheim oder den umliegenden Stadtteilen oder zur Stadt Frankfurt am Main insgesamt herstellen lässt. Dies vorausgeschickt werden die Fragen wie folgt beantwortet: Zu 1.: Die Veranstaltungsräume in den Saalbauten trugen bislang, mit Ausnahme des Saalbaus Gutleut und des Saalbaus Rathaus Seckbach, nur wiederkehrende Funktionsnamen, zum Beispiel Saal, Großer Saal, Kleiner Saal oder Clubraum 1, Clubraum 2 etc. Für eine zeitgemäße, ansprechende Vermarktung der Veranstaltungsräume - insbesondere auch für nichtbezuschusste Veranstaltungen - sowie die eindeutige Identifizierung der Veranstaltungsräume im Verbund aller Saalbauten wurden nun sprechende, nur einmal vorkommende Namen vergeben. Zu 2. und 3.: Ein einheitliches Vorgehen bei der Namensfindung ließ sich nach Auffassung der SAALBAU Betriebsgesellschaft mbH angesichts der Fülle an Räumen nicht umsetzen. Häufig spielten die örtlichen oder historischen Gegebenheiten vor Ort eine zentrale Rolle. So sind beispielsweise für die Bezeichnungen Raum Hohengraben, Raum Lindenhag und Raum Sandkaute im Saalbau Nied historische Nieder Flurnamen die Namensgeber, die Veranstaltungsräume im Saalbau Stadthalle Zeilsheim dagegen sind nach Gipfeln des nahen Taunus benannt. Die Raumbenennungen im Saalbau BiKuZ Höchst, im Saalbau Volkshaus Sossenheim, im Saalbau Goldstein und im Saalbau Griesheim speisen sich aus der Geschichte des jeweiligen Stadtteils. Dabei wurden des Öfteren Veranstaltungsräume nach historischen Persönlichkeiten benannt, die entweder in dem jeweiligen Stadtteil gelebt hatten oder auf andere Weise mit diesem Stadtteil verbunden waren. Beispiele für das letztgenannte Benennungsmotiv sind zum Beispiel der Ernst May-Saal und der Heinrich Siesmeyer-Raum im Saalbau Goldstein sowie der Ludwig Hofmann-Raum im Saalbau Sossenheim. Zu 4.: Die Namensfindung erfolgte auf Grundlage von Vorschlägen von Mitarbeiter*innen des ABG-Konzerns, die Ortbeiräte wurden wie in der Vorbemerkung beschrieben einbezogen. Zu 5.: Chimborazo-Saal und August Euler-Raum Chimborazo lautet im Volksmund der Name einer Sanddüne in Griesheim bei Darmstadt. Dort starteten 1909 die in Deutschland ersten Flugversuche mit Motorflugzeugen. Doch auch der Exerzierplatz im heutigen Frankfurt-Griesheim wurde ab 1910/11 für frühe motorisierte Flugversuche genutzt. Bereits zuvor wurden vom Frankfurter Griesheim aus zahlreiche, von der Chemiefabrik Elektron Griesheim gesponserte Ballonfahrten zu wissenschaftlichen und später auch zu sportlichen Zwecken unternommen. Einer der wichtigsten Pioniere der motorisierten Luftfahrt in Deutschland war August Euler. Er gründete zunächst eine Fabrik für Motorflugzeuge in Griesheim bei Darmstadt, verlagerte diese jedoch 1912 nach Frankfurt. Hier wurde unter anderem der Gelbe Hund, ein Postflugzeug, gebaut. August Euler wurde in einem Ehrengrab auf dem Hauptfriedhof von Frankfurt am Main bestattet. Erwähnenswert ist außerdem, dass sich August Euler ausschließlich für die zivile Luftfahrt interessierte. Mit den Namen Chimborazo-Saal und August Euler-Raum wird auf die Bedeutung des Frankfurter Griesheim in den Anfängen der motorisierten Luftfahrt hingewiesen. Dabei war es die Intention der SAALBAU Betriebsgesellschaft mbH, mit einem Augenzwinkern auch zu thematisieren, dass die "anderen" Griesheimer im Hinblick auf motorisierte Flugversuche ein wenig schneller waren. Auch, dass August Euler seine Fabrik nicht nach Frankfurt Griesheim verlagerte, sondern auf die andere Seite des Mains nahe Niederrad, ist kein Hinderungsgrund, einen Veranstaltungsraum im Saalbau Griesheim nach ihm zu benennen. So undurchlässig sollten die Stadtteilgrenzen in Frankfurt nicht sein. Ludwig Hofmann-Raum Ludwig Hofmann war Architekt und Denkmalpfleger. Von 1904 bis zu seinem Tod 1933 war er Kirchenbaumeister der Evangelischen Landeskirche in Nassau. Er plante und baute rund sechzig neue Kirchen, darunter die bereits 1889 fertiggestellte, denkmalgeschützte evangelische Kirche in Sossenheim, ein beeindruckender neugotischer Saalbau mit seitlichem Turm, der die Ortsmitte von Sossenheim entscheidend prägt. Raum Lindenberg Dieser Raum ist nicht nach einem noch lebenden Musiker benannt, sondern, ebenso wie alle Veranstaltungsräume im Saalbau Stadthalle Zeilsheim (Feldberg-Saal, Altkönig-Saal, Raum Rabenkopf und Raum Hohe Kanzel) nach einem Tanusgipfel. Der Lindenberg ist 541,3 Meter hoch, liegt bei Oberstedten im Hochtaunuskreis und ist ungefähr 13 Kilometer Luftlinie vom Saalbau Stadthalle Zeilsheim entfernt. Vertraulichkeit: Nein dazugehörende Vorlage: Anregung an den Magistrat vom 11.01.2022, OM 1309 Anregung an den Magistrat vom 11.01.2022, OM 1310 Antrag vom 18.05.2022, OF 491/6 Anregung an den Magistrat vom 24.05.2022, OM 2184 Antrag vom 17.08.2022, OF 529/6 Anregung an den Magistrat vom 06.09.2022, OM 2557
Raumbenennungen in den Bürgerhäusern des Westens
S A C H S T A N D : Antrag vom 18.05.2022, OF 491/6 Betreff: Raumbenennungen in den Bürgerhäusern des Westens Vorgang: OM 1309/22 OBR 6; OM 1310/22 OBR 6; ST 1194/22 Der Ortsbeirat möge beschließen: Die Ortsvorsteherin wird gebeten, die Geschäftsführung der ABG in die nächste - spätes-tens übernächste - Ortsbeiratssitzung einzuladen, um durch sie die Vorgehensweise der Raumbenennungen der Öffentlichkeit zu erklären, Rede und Antwort zu stehen und die Änderungen der Namensgebungen zu besprechen. Der Magistrat wird aufgefordert, der ABG aufzugeben, bis dahin keine weiteren Schilder anzubringen. Begründung: Die Begründung liegt auf der Hand. Als Anmerkung: Sollte die ABG wirklich so klamm sein, dass sie keine Gelder für neue Schilder hat, ist es nicht nachvollziehbar, weshalb sie überhaupt neue Schilder gekauft hat und sie gegen den Bürgerwillen anbringen lässt. Antragsteller: SPD Vertraulichkeit: Nein dazugehörende Vorlage: Anregung an den Magistrat vom 11.01.2022, OM 1309 Anregung an den Magistrat vom 11.01.2022, OM 1310 Stellungnahme des Magistrats vom 16.05.2022, ST 1194 Beratung im Ortsbeirat: 6 Beratungsergebnisse: 11. Sitzung des OBR 6 am 24.05.2022, TO I, TOP 53 Beschluss: Anregung an den Magistrat OM 2184 2022 Die Vorlage OF 491/6 wird in der vorgelegten Fassung beschlossen. Abstimmung: Einstimmige Annahme
Beratung im Ortsbeirat: 4
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