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Vorlagentyp: OI ID: OI_100_2025 Erstellt: 29.04.2025 Aktualisiert: 07.05.2025

Parser Lab: Benennung der Grundschule im Europaviertel nach „Emma Kann“

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Originaltext (PARLIS)

Quelle
✅ Betreff ⛔️ Vorgang ⛔️ Beschlussvorschlag ⛔️ Begründung ⛔️ Anlagen ⛔️ Beratungsergebnisse
S A C H S T A N D :
   Initiative vom 29.04.2025, OI 100 entstanden aus Vorlage: 
            OF 1609/1 vom
 24.04.2025   Betreff:  Benennung der Grundschule im Europaviertel
 nach "Emma Kann"      Der Magistrat wird gemäß
 § 3 Absatz 3 Satz 2 Ziffer 1 der Geschäftsordnung der
 Ortsbeiräte aufgefordert, die Grundschule im Europaviertel in   "Emma-Kann-Grundschule"   zu benennen.   Die Schulgemeinde und die Schulkonferenz unterstützen
 nach gemeinsamen Gesprächen und Beratung den Vorschlag des Ortsbeirates, der
 Grundschule den Namen "Emma-Kann-Grundschule" zu geben.    Begründung der Schulgemeinschaft:   "Emma Kann wurde am 25.05.1914 in Frankfurt am Main
 geboren. Sie starb am 19.01.2009 in Konstanz. Sie war eine deutsche Lyrikerin
 und Essayistin.   
Die Grundschule führt zudem auf,
 dass sie mit Emma Kann Offenheit in kultureller und religiöser Hinsicht
 verbindet. Emma Kann wuchs in Frankfurt auf und entstammte einem liberalen
 jüdischen Elternhaus ohne enge religiöse Bindungen. Im hohen Alter bezeichnete
 sie sich als eher ökumenisch orientiert. 1933 wurde ihr aufgrund ihrer
 jüdischen Religionszugehörigkeit das Studium verweigert, sodass sie nach kurzer
 Praktikumszeit in einer Bank Deutschland verließ und alleine nach England ging.
 Die Mutter blieb in Deutschland, die ältere Halbschwester flüchtete nach
 Holland. In England schlug sich Emma Kann zweieinhalb Jahre lang als Au-Pair,
 Sprachlehrerin und Haushaltshilfe durch, im Frühjahr 1936 ging sie nach
 Belgien, um dort als Sekretärin zu arbeiten. Unsere Schülerschaft setzt sich
 aus über 30 Nationalitäten zusammen, die in der Schule unterstützt werden,
 friedlich und tolerant miteinander umzugehen. Selbstständigkeit, großer Mut,
 Resilienz sind Charakterzüge, die Emma Kann bereits in ihrer Jugend zeigte, und
 die man jedem Kind/Menschen wünscht, um mit herausfordernden Lebenssituationen
 fertig werden zu können.    Auf der Flucht sein, in der Fremde neu anfangen, das
 sind Herausforderungen, denen sich ein Großteil der Familien unserer Schule
 ebenfalls stellen muss. Emma Kann selbst versuchte Weihnachten 1936 von
 Antwerpen aus nach Deutschland einzureisen, um ihre Mutter und Großmutter zu
 besuchen. Jedoch wurde ihr die Einreise verweigert, 1937 ihr Pass nicht mehr
 verlängert, 1938 erschien ihr Name auf einer im Deutschen Reichsanzeiger
 veröffentlichten Liste der ausgebürgerten Personen. Als im Mai 1940 Belgien
 besetzt wurde, konnte Emma Kann nach Frankreich fliehen. Statt in Paris endete
 der Zug jedoch bei Toulouse, von dort gelangte sie ins Lager Gurs, in dem
 u. a. auch Hannah Arendt war. Nach kurzer Zeit konnte Emma Kann das Lager
 Gurs verlassen, bevor sich nach dem Waffenstillstand zwischen Deutschland und
 Frankreich die Situation im Lager drastisch veränderte und hierher viele Juden
 aus Südwestdeutschland deportiert wurden. Gurs wurde oft zur Zwischenstation
 vor den Vernichtungslagern im Osten des Reiches. Emma Kann floh 1942 aus
 Frankreich, emigrierte über Casablanca nach Kuba, wo sie als Lehrerin für
 Englisch arbeitete. Mit Rücksicht auf die Schwester, die das
 Konzentrationslager Bergen-Belsen überlebt hatte und eine Rückkehr nach
 Deutschland nicht verstanden hätte, ging sie nach Kriegsende von Kuba in die
 Vereinigten Staaten und lebte bis 1981 in New York. Der Literatur, dem
 Schreiben von Gedichten und später auch Essays widmete sie sich aktiv in den
 Vereinigten Staaten, belegte Kurse am Poetry Center. Ihr erstes Gedicht
 überhaupt hatte sie 1933 verfasst. Heimatlos reflektiert das Erlebnis,
 Deutschland verlassen zu müssen. Bis 1948 schrieb sie auf Deutsch, ab 1950 auf
 Englisch. Mit der deutschen Literatur blieb sie in Kontakt, u. a. indem
 sie Rezensionen von deutschen Gedichtbänden für die von Ernst Erich Noth
 herausgegebene Zeitschrift Books Abroad der University of Oklahoma verfasste.
 Für Emma Kann war Schreiben der Versuch, komplizierte Sachverhalte oder
 symbolische Bedeutungen in einer einfachen Sprache zum Ausdruck zu bringen.
    Schreiben in deutscher Sprache war
 für Emma Kann nach ihrer Rückkehr nach Deutschland 1981 ein Wiederbeginn, ein
 erneuter Versuch, Erlebtes in Worte zu fassen. Nicht zuletzt betrifft das
 Stichwort Inklusion Emma Kann: Während ihrer Zeit in Kuba musste sie sich
 zweimal an den Augen operieren lassen, was ihr nicht nur für ein Jahr das Lesen
 nahezu unmöglich machte, sondern ihr auch den Zugang zur
 spanisch-lateinamerikanischen Literatur erschwerte. Mitte der Sechzigerjahre
 musste sie vorübergehend das Schreiben einstellen, da sie immer weniger sehen
 konnte. Ab Ende der Sechzigerjahre diktierte Emma Kann ihre Gedichte auf
 Kassettenrekorder, nachdem sie 1969 völlig erblindet war. In unserer Schule ist
 das Recht auf inklusive Bildung - niemanden wegen einer Behinderung
 auszugrenzen und alle Menschen mit oder ohne Behinderung optimal zu fördern -
 aktuell das große Arbeitsfeld, dem sich die Lehrkräfte widmen. Emma Kann lebte
 bis zu ihrem Tod 2009 in Konstanz, wo eine Nichte bereits lebte. 1991 hatte sie
 damit begonnen, ihren Vorlass an das Deutsche Exilarchiv 1933-1945 der
 Deutschen Nationalbibliothek zu übergeben, wo heute ihr Nachlass verwahrt
 wird."       Antragstellender Ortsbeirat:
             Ortsbeirat 1
   Vertraulichkeit: Nein   Versandpaket: 07.05.2025

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  • Anlagen Fehlt
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Betreff

Benennung der Grundschule im Europaviertel nach "Emma Kann"
Vollständige Regex-Ausgabe (JSON)
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Im hohen Alter bezeichnete\nsie sich als eher ökumenisch orientiert. 1933 wurde ihr aufgrund ihrer\njüdischen Religionszugehörigkeit das Studium verweigert, sodass sie nach kurzer\nPraktikumszeit in einer Bank Deutschland verließ und alleine nach England ging.\nDie Mutter blieb in Deutschland, die ältere Halbschwester flüchtete nach\nHolland. In England schlug sich Emma Kann zweieinhalb Jahre lang als Au-Pair,\nSprachlehrerin und Haushaltshilfe durch, im Frühjahr 1936 ging sie nach\nBelgien, um dort als Sekretärin zu arbeiten. Unsere Schülerschaft setzt sich\naus über 30 Nationalitäten zusammen, die in der Schule unterstützt werden,\nfriedlich und tolerant miteinander umzugehen. Selbstständigkeit, großer Mut,\nResilienz sind Charakterzüge, die Emma Kann bereits in ihrer Jugend zeigte, und\ndie man jedem Kind/Menschen wünscht, um mit herausfordernden Lebenssituationen\nfertig werden zu können. Auf der Flucht sein, in der Fremde neu anfangen, das\nsind Herausforderungen, denen sich ein Großteil der Familien unserer Schule\nebenfalls stellen muss. Emma Kann selbst versuchte Weihnachten 1936 von\nAntwerpen aus nach Deutschland einzureisen, um ihre Mutter und Großmutter zu\nbesuchen. Jedoch wurde ihr die Einreise verweigert, 1937 ihr Pass nicht mehr\nverlängert, 1938 erschien ihr Name auf einer im Deutschen Reichsanzeiger\nveröffentlichten Liste der ausgebürgerten Personen. Als im Mai 1940 Belgien\nbesetzt wurde, konnte Emma Kann nach Frankreich fliehen. Statt in Paris endete\nder Zug jedoch bei Toulouse, von dort gelangte sie ins Lager Gurs, in dem\nu. a. auch Hannah Arendt war. Nach kurzer Zeit konnte Emma Kann das Lager\nGurs verlassen, bevor sich nach dem Waffenstillstand zwischen Deutschland und\nFrankreich die Situation im Lager drastisch veränderte und hierher viele Juden\naus Südwestdeutschland deportiert wurden. Gurs wurde oft zur Zwischenstation\nvor den Vernichtungslagern im Osten des Reiches. Emma Kann floh 1942 aus\nFrankreich, emigrierte über Casablanca nach Kuba, wo sie als Lehrerin für\nEnglisch arbeitete. Mit Rücksicht auf die Schwester, die das\nKonzentrationslager Bergen-Belsen überlebt hatte und eine Rückkehr nach\nDeutschland nicht verstanden hätte, ging sie nach Kriegsende von Kuba in die\nVereinigten Staaten und lebte bis 1981 in New York. Der Literatur, dem\nSchreiben von Gedichten und später auch Essays widmete sie sich aktiv in den\nVereinigten Staaten, belegte Kurse am Poetry Center. Ihr erstes Gedicht\nüberhaupt hatte sie 1933 verfasst. Heimatlos reflektiert das Erlebnis,\nDeutschland verlassen zu müssen. Bis 1948 schrieb sie auf Deutsch, ab 1950 auf\nEnglisch. Mit der deutschen Literatur blieb sie in Kontakt, u. a. indem\nsie Rezensionen von deutschen Gedichtbänden für die von Ernst Erich Noth\nherausgegebene Zeitschrift Books Abroad der University of Oklahoma verfasste.\nFür Emma Kann war Schreiben der Versuch, komplizierte Sachverhalte oder\nsymbolische Bedeutungen in einer einfachen Sprache zum Ausdruck zu bringen.\nSchreiben in deutscher Sprache war\nfür Emma Kann nach ihrer Rückkehr nach Deutschland 1981 ein Wiederbeginn, ein\nerneuter Versuch, Erlebtes in Worte zu fassen. Nicht zuletzt betrifft das\nStichwort Inklusion Emma Kann: Während ihrer Zeit in Kuba musste sie sich\nzweimal an den Augen operieren lassen, was ihr nicht nur für ein Jahr das Lesen\nnahezu unmöglich machte, sondern ihr auch den Zugang zur\nspanisch-lateinamerikanischen Literatur erschwerte. Mitte der Sechzigerjahre\nmusste sie vorübergehend das Schreiben einstellen, da sie immer weniger sehen\nkonnte. Ab Ende der Sechzigerjahre diktierte Emma Kann ihre Gedichte auf\nKassettenrekorder, nachdem sie 1969 völlig erblindet war. In unserer Schule ist\ndas Recht auf inklusive Bildung - niemanden wegen einer Behinderung\nauszugrenzen und alle Menschen mit oder ohne Behinderung optimal zu fördern -\naktuell das große Arbeitsfeld, dem sich die Lehrkräfte widmen. Emma Kann lebte\nbis zu ihrem Tod 2009 in Konstanz, wo eine Nichte bereits lebte. 1991 hatte sie\ndamit begonnen, ihren Vorlass an das Deutsche Exilarchiv 1933-1945 der\nDeutschen Nationalbibliothek zu übergeben, wo heute ihr Nachlass verwahrt\nwird.\"</p>",
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Parser-Diagnostik

Strukturierte Daten vorhanden
Ja
Regex Felder
11
docETL Extraktion
Fehlt
docETL Entscheidungsschritte
Fehlt
docETL Markdown
Fehlt
Pflichtfelder Regex
2 Feld(er) fehlen