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Digitaloffensive für Seniorinnen und Senioren im Frankfurter Süden

Vorlagentyp: ST Magistrat

Stellungnahme des Magistrats

Zu 1.) Die gesellschaftlichen Veränderungen aufgrund der Digitalisierung und die daraus resultierenden Lern- und Hilfsbedarfe von älteren Menschen sind für die Stadt Frankfurt ein wichtiges Thema. Es gilt, Bürger:innen im gesellschaftlichen Wandel durch die Digitalisierung zu unterstützen. Der Magistrat ist sich der Verantwortung bewusst, Bürger:innen durch digitale und nicht-digitale Rahmenbedingungen ein selbstbestimmtes und selbständiges Leben bis ins hohe Alter zu ermöglichen. Aktuell gibt es im gesamten Stadtbereich 20 Anlaufstellen für ältere Menschen rund um das Thema Digitalisierung. Für die Stadtteile des Ortsbezirks 05 (Niederrad, Oberrad, Sachsenhausen) bietet der Frankfurter Verband im Begegnungszentrum Sachsenhausen West konkrete Lern- und Hilfsangebote. An festen Tagen wird Einzelhilfe bei Fragen zu Smartphone, Computer, etc. angeboten. Zudem gibt es mit den Digitallots:innen Sachsenhausen von Agaplesion (Oberin Martha Keller Haus) das bislang einzige zugehende Angebot, das älteren Menschen im häuslichen Umfeld digitale Hilfe anbietet. Im Juni 2024 startete das Projekt "Digitale Teilhabe im Alter - quartiersnahe Versorgung in Frankfurt" (DiTA). Es ist ein Tandemprojekt zwischen dem Jugend- und Sozialamt und dem Forschungszentrum FUTURE AGING der Frankfurter University of Applied Sciences und auf drei Jahre angelegt. Im Rahmen der Studie wird, auf der Grundlage der Vorarbeit des Seniorenbeirates, stadtteilorientiert die Angebotsstruktur im Bereich Digitalisierung für ältere Menschen detailliert aufgeschlüsselt. Ziel ist, ein möglichst vollständiges Bild des Ist-Stands der digitalen Hilfsstruktur in Frankfurt am Main zu erstellen. Die Zusammenstellung der Angebote soll im ersten Halbjahr 2025 auf der Internetseite "frankfurt.de" veröffentlicht werden. Dieser Analyse folgt in einem zweiten Schritt der Aufbau eines Netzwerks von relevanten Akteur:innen. In Zusammenarbeit mit haupt- und ehrenamtlich Tätigen sollen langfristig und zielgruppengerecht digitale Kompetenzen im jeweiligen Stadtteil ausgebaut werden. Dabei steht im Fokus, gerade benachteiligte ältere Menschen zu befähigen, Digitalität in den für sie wichtigen Bereichen ihres Lebens einsetzen zu können. Teil dessen ist die Entwicklung eines Konzepts zur Schulung von Haupt- und Ehrenamtlichen, um (erste) digitale Hilfe leisten zu können. Das innovative Potential der beschriebenen Kooperationen liegt dabei auf: - Der stadtteilspezifischen Analyse von bestehenden Angeboten. - Der (Weiter-) Entwicklung von stadtteilspezifischen Angeboten gemeinsam mit den Expert:innen vor Ort mit langfristiger Wirkung. - Der Fokussierung auf benachteiligte ältere Menschen. - Der Entwicklung eines Konzepts zur digitalen Schulung von Haupt- und Ehrenamtlichen. Die geforderten Maßnahmen für das Förderprogramm "Frankfurter Digitaloffensive für Seniorinnen und Senioren" erhalten somit ein solides Fundament und Strukturen zur Umsetzung. Zu 2). Wie bereits dargestellt, gibt es in Frankfurt zahlreiche Initiativen, die die Digitalität älterer Menschen durch Schulungen und Beratung unterstützen. Über die bestehenden Angebote werden ältere Menschen in den Stadtteilen über das Programm der Einrichtungen informiert. Das Programm ist sowohl als Printversion, als auch online verfügbar. Auch die Zeitschrift "Stadt Frankfurt im Blick" weist regelmäßig auf entsprechende Informationsveranstaltungen hin. Des Weiteren bietet die Plattform 55+ (frankfurter-plattform-55plus.de) Möglichkeiten, sich zu informieren. Um noch mehr Menschen auf die bestehenden und zukünftigen Angebote aufmerksam zu machen, ist eine Öffentlichkeitskampagne in Kooperation mit den Trägern der Altenhilfe Frankfurts zu begrüßen. Derzeit wird im Rahmen verschiedener gezielter Aktionen auf die Angebote aufmerksam gemacht. Für eine groß angelegte Öffentlichkeitskampagne stehen keine finanziellen Mittel zur Verfügung. Zu 3). Der Magistrat unterstützt die Auffassung, dass digitale Geräte wie Computer oder Tablets sowie ein Internetzugang zu einer grundlegenden Lebensführung gehören. In diesem Sinne gilt der Appell an den Bund, die gesetzliche Grundlage für einmalige Leistungen in der Grundsicherung wiederherzustellen und ausdrücklich auch den Zugang zu technischer Ausstattung für eine gleichberechtigte digitale Teilhabe zu garantieren. Zu 4.) Das Bürgeramt, Statistik und Wahlen hat ebenfalls den Bedarf erkannt, Menschen an digitale Dienstleistungen heranzuführen. Ein entsprechendes Kursangebot zur Nutzung der sog. eID-Funktion (Online-Ausweisfunktion), das gemeinsam mit der Frankfurter Volkshochschule initiiert wird, befindet sich aktuell in Vorbereitung. Es wird allen Generationen offenstehen und für die Teilnehmenden kostenlos sein. Die Bürger:innenberatung erweitert aktuell ihr Unterstützungsangebot auf digitale Dienstleistungen städtischer Ämter. In Zukunft steht die insbesondere auch von vielen älteren Menschen gut besuchte Anlaufstelle in der Neuen Altstadt auch für Hilfen bei der Inanspruchnahme von digitalen Dienstleistungen der städtischen Ämter zur Verfügung, wie z.B. die Online-Terminvereinbarung für einen Besuch im Bürgeramt oder die Einrichtung einer BundID. Über eigene Schulungsräume verfügt das Bürgeramt hingegen nicht. Nahe und stadtteilorientierte Anlaufstellen für digitale Fragen und Bildungsmöglichkeiten sind ausschlaggebend, um benachteiligte Menschen zu erreichen. Auch an dieser Stelle arbeitet das Projekt DiTA an Lösungen. Ein vielversprechender Weg ist dabei die Weiterbildung von Fachkräften, die in Ihrer Arbeit aktuell keinen Schwerpunkt auf digitale Hilfe haben, praktisch aber tagtäglich bereits digitale Hilfe leisten. Auf diese Weise stehen sie als qualifizierte Ansprechpersonen zur Verfügung. Der Ansatz, die Räumlichkeiten für Unterstützungs- und Lernangebote auf die bestehende Infrastruktur der offenen Altentreffs/Tagesstätten aufbauen, wird stetig weiterentwickelt.

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