Ortsbeiratsinitiative zur Finanzierung von Infotafeln für Therese und Prof. Dr. Aron Freimann für die Fassade der Universitätsbibliothek J. C. Senckenberg am Freimannplatz
Stellungnahme des Magistrats
Der Magistrat begrüßt die Initiative, des Ehepaars Therese und Prof. Dr. Aron Freimann zu gedenken und empfiehlt die Anbringung einer Infotafel für die Fassade der Universitätsbibliothek J. C. Senckenberg, die sowohl in deutscher als auch englischer Sprache das Leben und Wirken der Freimanns sowie die Freimannsammlung der Universitätsbibliothek nachhaltig sichtbar macht. Prof. Dr. Aron Freimann war seit 1898 Bibliothekar der Stadtbibliothek und baute die Hebraica- und Judaica-Sammlung zur umfangreichsten und bedeutendsten Spezialsammlung Europas aus. Er wurde 1933 im Zuge des sogenannten "Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums" nach 35 Jahren aus seinem Dienst entlassen und durfte die Bibliothek nicht mehr betreten. Prof. Dr. Freimann war des Weiteren in der Gemeindepolitik tätig. Er war der letzte Vorsitzende der Frankfurter Jüdischen Gemeinde vor ihrer Auflösung durch die Gestapo. Das Ehepaar Freimann emigrierte 1939 in die USA. Therese Freimann (geb. Horovitz), die sich bis zu ihrer Emigration im Besonderen der Kinder- und Jugendfürsorge gewidmet und seit 1920 dem Beirat des Israelitischen Krankenhauses angehört hatte, war nach ihrer Auswanderung in verschiedenen Wohlfahrtsorganisationen tätig und organisierte nach Kriegsende die Sendung von Care-Paketen nach Frankfurt am Main. Prof. Dr. Aron Freimann erfuhr als Bibliograph und Gelehrter auch im amerikanischen Wissenschaftsbetrieb Anerkennung. Das Kulturamt veranlasst die Anbringung der Infotafeln. Anlässlich der offiziellen Benennung des Freimannplatzes wurde bereits kurzfristig ein Entwurf erarbeitet, mit Ortsbeirat, Jüdischer Gemeinde sowie Universität abgestimmt und bei der Einweihungsfeierlichkeit präsentiert.