Öffnungszeiten des Nachtcafes beibehalten
Stellungnahme des Magistrats
Der Verwaltungsstab der Stadt Frankfurt hat eine zusätzliche Erweiterung der Öffnungszeiten des Nachtcafés (Mo-Fr von 14.30 -22.00 Uhr und Sa/So 6.00-11.30 Uhr) als befristete Corona-Soforthilfe zu Beginn des Jahres 2021 zugestimmt. Die niedrigschwellige Rückzugsmöglichkeit sollte die Zugangsbeschränkungen in den Drogenhilfeeinrichtungen während der Pandemie abfedern und die Situation im öffentlichen Raum entspannen. Die Öffnung des Nachtcafés am Tage war ursprünglich bis 31. März 2022 befristet und wurde angesichts der andauernden Corona-Lage schließlich bis Ende Juni 2022 verlängert. Das Nachtcafé ist weiterhin von Montag bis Sonntag von 22.00 - 6.00 Uhr des Folgetages und zusätzlich von Montag bis Freitag von 6.00 - 11.30 Uhr geöffnet. Während der beiden Pandemiejahre haben schwerkranke Drogenabhängige trotz aller Angebote ihr Leben zunehmend auf die Straßen im Bahnhofsviertel verlagert und sind kaum noch empfänglich dafür, Hilfe anzunehmen und in die Einrichtungen zu gehen. Um die Situation nachhaltig zu verbessern, ist der Magistrat dabei, die gesamte Problematik und ihre Ursachen zu analysieren und alle Hilfsangebote und -strukturen auf den Prüfstand zu stellen. Im Fokus steht besonders die Einzelfallsteuerung und die dezernatsübergreifende Vernetzung von Angeboten, um die Menschen auf der Straße mit ihren individuellen Problemen zu erreichen und sie zielgerichtet in weitergehende Hilfen, auch außerhalb des Bahnhofsviertels, zu vermitteln. Erste Schritte sind bereits erfolgt: Anfang des Jahres wurde die Straßensozialarbeit OSSIP im Bahnhofsviertel neu organisiert und aufgestellt. Vorrangiges Ziel ist es, die schwerstkranken Menschen, die sich rund um die Uhr auf den Straßen im Bahnhofsviertel aufhalten, in das Hilfesystem zu bringen und damit auch Brücken aus dem Bahnhofsviertel in das breite Netzwerk der Eingliederungs- und Drogenhilfe in der gesamten Stadt zu bauen.