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Schutzstreifen für Fahrradfahrende in der Olof-Palme-Straße, Hessestraße und Lurgiallee

Vorlagentyp: ST Magistrat

Stellungnahme des Magistrats

Kurzfristig und bestandsnah ist in den genannten Straßen die Realisierung von Radinfrastruktur nicht möglich. Schmale Schutzstreifen mögen den Eindruck vermitteln, dass Radverkehrsinfrastruktur geschaffen wurde, jedoch handelt es sich hierbei - vor allem subjektiv empfunden - nicht um "sichere" Infrastrukturelemente. Insbesondere Überholvorgänge werden auch objektiv unsicherer, da sich nicht mehr am zu überholenden Fahrzeug, sondern an der markierten Linie orientiert wird. Auch aus diesem Grund beinhaltet der Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 29.08.2019, § 4424 (NR 895/19) die Regelmaße 2,30 m, beziehungsweise 2,00 m bei beengten Verhältnissen. Diese Maße wiederum können in den genannten Straßen aufgrund der Gesamtfahrbahnbreite nicht realisiert werden. Konkret liegen folgende Bestandsbreiten vor: - Hessestraße: 6,00 - 6,50 m - Olof-Palme-Straße (südl. Lurgiallee): 6,50 m - Olof-Palme-Straße (nördl. Lurgiallee): 4,50 - 6,50 m - Lurgiallee: 6,00 - 9,00 m In der Lurgiallee läge westlich der Sebastian-Kneipp-Straße rein querschnittsbetrachtend eine für Schutzstreifen ausreichende Breite vor. Durch den B-Plan B 922 "Nördlich Lurgiallee" ist auf dem Abschnitt jedoch eine in dieses Gebiet führende Linksabbiegerspur vorhanden, welche durch die perspektivisch erhöhten Verkehrsstärken (Quell- und Zielverkehr ins neu erschlossene Gebiet) voraussichtlich nicht entfallen kann. Zudem müssten derzeit vorhandene Taxistellplätze umplatziert werden. Hier ist folglich sehr wahrscheinlich, dass die Mischverkehrssituation beibehalten werden muss, andernfalls müssten im Vorfeld zumindest verkehrliche Untersuchungen stattfinden. Als kurzfristige Maßnahme wären lediglich Fahrradpiktogramme denkbar. Deren Zweck wäre es, die Mischverkehrssituation hervorzuheben. Um die zu Grunde liegende Thematik nachhaltig anzugehen ist eine makroskopische Betrachtung zielführender. Im Radverkehrskonzept Nord werden die Hesse- und Olof-Palme-Straße aufgrund ihrer Bedeutung für den Radverkehr als Teil des Hauptnetzes geführt, die Lurgiallee ist Teil des Nebennetzes. Zur Olof-Palme-Straße wird das Ingenieurbüro eine Prinzipskizze erstellen, in welcher Maßnahmen zur Erhöhung der radverkehrlichen Qualität vorgeschlagen werden. Um die Situation zu verbessern, erachtet der Magistrat Maßnahmen zur Anpassung des Verkehrsaufkommens als am zielführendsten. Die Relation Hessestraße - Olof-Palme-Straße wird häufig als Fahrweg beispielsweise aus Richtung Eschersheim zur Autobahn genutzt, ausgelegt ist die Straße jedoch zur Quartierserschließung. Diese übergeordneten Fahrten über für Durchgangsverkehr ausgelegte Straßen zu führen, würde die Situation in den genannten Straßen verbessern. Ein denkbarer Weg wäre, die Hessestraße in Teilen zu einer sogenannten unechten Einbahnstraße umzugestalten. Dieses Konzept verbietet die Einfahrt auf einer Seite, erlaubt in der Straße selbst jedoch weiterhin den Zweirichtungsverkehr. Durchgangsverkehre würden somit künftig über die Rosa-Luxemburg-Straße abgewickelt, die Quartierserschließung wäre jedoch weiterhin gewährleistet. Durch die Ausführung als unechte Einbahnstraße können auch die Belange der freiwilligen Feuerwehr berücksichtigt werden, deren Mitglieder im Einsatzfall weiterhin uneingeschränkt passieren könnten (siehe dargestelltes entsprechendes Zusatzschild).