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Pflege der Bäume in Teilen des Ortsbezirks 10 dringend verbessern

Vorlagentyp: ST Magistrat

Stellungnahme des Magistrats

Der Magistrat betreibt bezüglich der Nachpflanzung von Straßen- und Parkbäumen einen hohen personellen und finanziellen Aufwand. Während der ersten fünf Jahre nach der Pflanzung werden alle Bäume intensiv gewässert, um das Anwachsen sicher zu stellen. Nachpflanzungen und die daraus folgenden Wässerungen sowie die fachgerechte zukünftige Pflege des Grünbestandes erfolgen im Rahmen der vorhandenen personellen und finanziellen Ressourcen. Straßenbäume stehen auf Extremstandorten. Schon nach 3-4 Jahren hat der Baum die Pflanzgrube durchwurzelt und sucht nun weitere feuchte Regionen. Diesen Vorgang des Wurzelwachstums nennt man Hydrotropismus - Wurzelspitzen können dem Wasser nachwachsen, denn nur an den Wurzelspitzen (Haarwurzeln), kann die Pflanze Wasser aufnehmen. Bei Straßenbäumen sind diese Regionen meterweit vom Stamm entfernt, da die Wurzel ständig nach Wasser und Nährstoffen "sucht". In der Regel bildet sich hier ein Wurzelsystem, welches bis zum 6-fachen des Kronenvolumens heranwächst. Wenn jedoch das Umfeld der Baumscheiben hochverdichtet ist, passt sich der Baum dem zur Verfügung stehenden Wurzelraum an und stagniert im Wachstum, ohne vollends abzusterben. In der Huswertstraße (Höhe Mulan-Spielplatz) kann man die Reaktion der Bäume auf beengte Standorte nachvollziehen. Alle Kaiser-Linden wurden 1999 gepflanzt, stammen aus der gleichen Baumschule, aus dem gleichen Bestand, wurden von der gleichen Firma gepflanzt und drei Jahre gepflegt. Während die Bäume auf der östlichen Seite, in den zu kleinen Baumscheiben stagnieren, haben die Bäume auf der westlichen Seite (Spielplatz) optimale Bedingungen: durchgehenden Pflanzstreifen, beste Möglichkeiten zur Wasseraufnahme und Gasaustausch, Baumumfeld ist vor Austrocknung und Erosion geschützt. Für nachhaltige Baumstandorte empfiehlt sich eine Baumgrube von mind. 12m3, besser 36m3, mit der Option, in angrenzende Bereiche einzuwurzeln. Damit den Bäumen ein ausreichend großer Wurzelraum zur Verfügung gestellt wird, müssen die Entsiegelung des Baumumfelds, die Vergrößerung der unterirdischen Baumgruben und damit einhergehende bauliche Maßnahmen in Bereichen von Parkplätzen und Gehwegen erfolgen. Leitungsumlegungen sind gleichfalls nicht berücksichtigt. Die Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass Baumpflanzungen, vor allem in befestigten Bereichen, ohne die Vergrößerung der Baumgrube, ohne Schutz der Baumscheibe gegen Verdichtungen durch Begehen oder Befahren keinen Sinn machen. Für nachhaltige Baumpflanzungen muss Qualität vor Quantität gehen. Der Magistrat erstellt derzeit ein Umsetzungs- und Bewässerungskonzept mit konkretem Zeitplan, das die Sanierung derjenigen Standorte von alten Bestandsbäumen besonders berücksichtigt, welche ohne Sanierungsmaßnahmen akut in ihrer Vitalität gefährdet sind.

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