Staus vermeiden
Stellungnahme des Magistrats
Ein Verkehrsstau entsteht, wenn die Anzahl der Fahrzeuge auf einer Straße die Kapazität der Straße übersteigt. Dies führt zu einer Verlangsamung oder auch zu einem Stillstand des Verkehrs. Verkehrsstaus können verschiedene Ursachen haben und durch eine Vielzahl von Faktoren begünstigt werden. Im Folgenden werden einige Hauptursachen und begünstigende Faktoren genannt. Zum einen spielt die Überlastung der Straßenkapazität eine Rolle. Übersteigt die Anzahl der Fahrzeuge auf einer Straße die maximale Kapazität, entsteht ein Rückstau. Wesentlich für die Kapazität des Straßennetzes ist die Kapazität der lichtsignalgeregelten Knotenpunkte. Zum anderen können Verkehrsunfälle zu temporären Straßensperrungen und Behinderungen führen. Dadurch wird auch der Verkehrsfluss beeinflusst. Auch Straßenarbeiten und Baustellen können zu Engpässen und somit zu temporären Verkehrsbehinderungen führen. Witterungsbedingungen, wie Regen, Schnee, Nebel verschlechtern die Fahrbahnverhältnisse und beeinträchtigen die Sicht. Dies kann zu langsamerem Verkehr und Verkehrsstaus führen. Auch das Fahrverhalten einzelner Verkehrsteilnehmer:innen begünstigt Verkehrsstaus. Unvorsichtiges Fahrverhalten, übermäßiges Bremsen, abrupte Fahrstreifenwechsel und andere Verhaltensweisen der Verkehrsteilnehmer:innen beeinflussen den Verkehrsfluss zusätzlich negativ. Um Verkehrsstaus zu vermeiden beziehungsweise zu reduzieren, können verschiedene Maßnahmen ergriffen werden. Effektive Verkehrssteuerungssysteme, intelligente Verkehrssysteme (ITS) und Verkehrsmanagementzentren können dazu beitragen, den Verkehrsfluss zu optimieren und Staus zu minimieren. Hierunter fällt auch die verkehrliche Baustellenkoordinierung, bei der die Stadt Frankfurt am Main bundesweit Vorreiter ist. Auch die Förderung des öffentlichen Verkehrs und des Radverkehrs kann dazu beitragen, die Anzahl der Fahrzeuge auf der Straße zu reduzieren und somit den Verkehr zu entlasten. Daneben können auch Fahrgemeinschaften beziehungsweise Mitfahrangelegenheiten die Anzahl der Fahrzeuge auf der Straße reduzieren. Der Ausbau von Straßen, der Bau zusätzlicher Fahrspuren und der Einsatz moderner Verkehrstechnologien können dazu beitragen, Engpässe zu verringern. Diese Möglichkeit sind jedoch in der weitgehend ausgebauten Stadt Frankfurt am Main nahezu ausgeschöpft. Auch die Förderung flexibler Arbeitszeiten kann dazu beitragen, den Berufsverkehr zu entzerren und Verkehrsstaus zu reduzieren. Zudem spielt die individuelle Verkehrsmittelwahl eine entscheidende Rolle. Wenn Menschen vermehrt auf öffentliche Verkehrsmittel oder das Fahrrad umsteigen, Fahrgemeinschaften bilden oder alternative Transportmittel nutzen, kann dies dazu beitragen, die Verkehrsbelastung und Staus zu reduzieren. Eine bewusste Wahl des Verkehrsmittels unter Berücksichtigung der aktuellen Verkehrssituation kann die Effizienz des Verkehrssystems insgesamt verbessern. Zu 1.: Hauptaufgabe der kommunalen Verkehrsplanung ist die Sicherung einer zukunftsfähigen Mobilität der Stadt Frankfurt am Main. Das Kraftfahrzeug ist ein wesentlicher Träger unserer Mobilität. Es ist aber insbesondere angesichts des Wachstums von Stadt und Region an die Grenze seiner Möglichkeiten angekommen. Damit sowohl die Vorteile des Kraftfahrzeuges noch in Zukunft genutzt und die Nachteile begrenzt werden können, sind Maßnahmen notwendig. Zum einen ist eine weitergehende Aufgabenteilung der Verkehrsmittel im Stadtverkehr mit Entzerrung zeitlicher und räumlicher Konzentrationen notwendig. Zum anderen ist eine umwelt- und sozialverträglichere Abwicklung des notwendigen Kraftfahrzeugverkehrs erforderlich. Die Funktionsfähigkeit des Kraftfahrzeugverkehrs selbst ist ohne steuernde Eingriffe gefährdet. Zum Erhalt und auch der Stärkung der Wirtschaftskraft müssen die Kraftfahrzeug Erreichbarkeit und eine angemessene Leistungsfähigkeit des Straßennetzes zur Abwicklung des Wirtschaftsverkehrs gewährleistet sein. Wenn Verkehrsprobleme nicht zum Engpassfaktor der wirtschaftlichen Entwicklung werden sollen, sind steuernde Eingriffe unverzichtbar. Ziel der strategischen Verkehrsplanung ist es, so viel Verkehr mit individuellen motorisierten Verkehrsmitteln wie möglich zu vermeiden oder auf umweltfreundliche Verkehrsmittel (Umweltverbund) zu verlagern. Es müsste jedoch die Teilnahmemöglichkeiten aller Menschen an sozialen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Prozessen gewährleistet sein. Ein weiteres Ziel ist, den verbleibenden Verkehr so umwelt-, sozial- und stadtverträglich wie möglich zu gestalten. In verkehrlicher Hinsicht ist die Anbindung an andere überregionale Wirtschafträume, die interne und externe Erreichbarkeit der Region und der Stadt Frankfurt am Main sowie die nachhaltige, ressourcenschonende Sicherung der Mobilität aller Bevölkerungsgruppen zu fördern. Dies soll mittels einem sinnvollem Zusammenwirken der verschiedenen Verkehrssysteme und eine untereinander abgestimmte Landes-, Regional-, Bauleit- und Verkehrsplanung unter Berücksichtigung der zentralörtlichen Gliederung des Raumes und unter Beachtung der Umweltverträglichkeit, der siedlungs- und landschaftsstrukturellen Integrierbarkeit, der Sozialverträglichkeit und der Finanzierbarkeit erreicht werden. Der Stärkung des Umweltverbundes, insbesondere des Öffentlichen Personennahverkehres (ÖPNV) in Stadt und Region, sowie des Verkehrsträgers Rad kommt hierbei eine besondere Bedeutung zu. Zu 2.: Es liegt keine Definition bezüglich eines nötigen und unnötigen Staus vor. Daher lässt sich hierzu keine Aussage treffen.