Heddernheim erstickt im Stau - was tut der Magistrat?
Stellungnahme des Magistrats
Die Beschwerden vonseiten der Anwohnerschaft wurden zum Anlass genommen, die bereits getroffenen Maßnahmen zu überprüfen und für die Dauer der Brückensanierung weiter anzupassen: Die Verkehrsführung im Bereich Titusstraße wurde zum 03.03.2025 ab Habelstraße in Fahrtrichtung Erich-Ollenhauer-Ring als Einbahnstraße eingerichtet. Die Einfahrt in die Titusstraße aus Richtung Nordwestzentrum ist damit mittels entsprechender Beschilderung und Markierung unterbunden. Der Busverkehr fährt ebenfalls nicht mehr in die Titusstraße ein und wird umgeleitet. Der Zweirichtungsverkehr für die Durchfahrt von Rettungsdiensten und Feuerwehr muss weiterhin gewährleistet sein. Die Parkordnung wurde daher nicht geändert. Die Titusstraße befindet sich bereits im dauerhaften Messprogramm der Städtischen Verkehrspolizei, so dass dort seit mehreren Jahren immer wieder Geschwindigkeitskontrollen vorgenommen werden. Seit der am 11.11.2024 notwendig gewordenen Brückensperrung am Nordwestzentrum wurden die Geschwindigkeitskontrollen verstärkt weitergeführt, die Messergebnisse sind unauffällig. Der Anregung nach täglichen Kontrollen wird daher nicht entsprochen, da die zu Lasten objektiv stärker betroffener Örtlichkeiten gehen würden. Die Ergebnisse der in der Heddernheimer Landstraße durchgeführten Geschwindigkeitskontrollen sind unauffällig. Die Städtische Verkehrspolizei wird auch hier weitere Kontrollen vornehmen. Der Dorfwiesenweg ist kurz nach der Hausnummer 13 mit Verkehrszeichen (VZ) 250 Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) sowie "Anlieger und Radfahrer frei" beschildert, die Straße "Hinter der Krebsmühle" auf Höhe der Brücke über den Urselbach mit VZ 260 StVO sowie "Anlieger frei" beschildert. Die Missachtung der Verkehrszeichen findet im fließenden Verkehr statt, dessen Kontrolle der hierfür zuständigen Landespolizei obliegt. Die Integrierte Gesamtverkehrsleitzentrale (IGLZ) veröffentlicht alle verkehrsrelevanten Baustellen- und Verkehrsmeldungen der Stadt Frankfurt am Main digital auf mehreren Plattformen, u.a. der Mobilithek des Bundes. Dort werden sie von den Navigationssystemdienstleistern regelmäßig (zum Teil minütlich) abgefragt und für deren Dienste genutzt. Auch Umleitungsempfehlungen sind regelmäßiger Bestandteil der digitalen Baustellen- und Verkehrsmeldungen. Der Vorschlag des Ortsbeirates "Einrichtung einer Behelfsampel an der zweispurigen Abfahrt von der Rosa-Luxemburg-Straße auf die Dillenburger Straße aus Richtung Oberursel" wird vom Straßenverkehrsamt auf Umsetzbarkeit geprüft und, bei positivem Ergebnis in die Prioritätenliste zum Bau von Lichtsignalanlagen aufgenommen. Um kurzfristig eine Verbesserung der Situation zu erzielen, wurden am signalgesteuerten Knoten auf der östlichen Seite der Brücke die sog. Phasenübergänge erhöht, um so Lücken im Verkehr in westlicher Richtung zu schaffen. Diese Lücken erleichtern aus Richtung Oberursel kommend das Einfahren in die Dillenburger Straße beziehungsweise die weitere Fahrt in Richtung Nordwestzentrum. Der Magistrat beobachtet die Verkehrssituation auf der Dillenburger Straße und der Maybachbrücke seit Umsetzung der Radverkehrsanlage. Nennenswerte Rückstauungen sind noch in kleinen Zeitfenstern zu beobachten, die sich aber auch schnell wieder abbauen. Das Verkehrsgeschehen stellt sich somit typisch für nachfragestarke Spitzenstunden dar und ist an zahlreichen Stellen im Stadtgebiet ähnlich. Weitere Anpassungen an den Ampelanlagen werden nach Möglichkeit durchgeführt. Um zeitweise auftretende Reserven besser nutzen zu können ist vorgesehen, die Ampeln an der Hessestraße und Nassauer Straße technisch mit Detektoren nachzurüsten, um eine sog. verkehrsabhängige Steuerung zu ermöglichen. Derzeit laufen die Signalanlagen anhand von festen Programmen, welche den zu den jeweiligen Tageszeiten üblichen Verkehr berücksichtigen. Das Amt für Straßenbau und Erschließung befindet sich derzeit in technischer Abstimmung mit einer Fachfirma zur Montage eines sog. Kollapsrahmens unterhalb des gesperrten Brückenbauwerks. Die notwendig gewordenen Leitungsumverlegungen an den Brückenpfeilern direkt neben der Rosa-Luxemburg-Straße sind abgeschlossen, und mit der Montage soll zeitnah begonnen werden. Im Herbst sollen die Montagen insgesamt abgeschlossen sein und eine Verkehrsfreigabe des Bauwerks erfolgen. Bis zum Ersatzneubau des Bauwerks 122/05 ist eine einspurige Verkehrsführung auf der Rosa-Luxemburg-Straße stadtauswärts geplant. Abschließend stellt der Magistrat klar, dass es - insbesondere bei Sperrung eines konstruktiven Ingenieurbauwerks - kaum möglich ist, Arbeitsstellen im Straßenraum ohne Verkehrsbeeinträchtigungen und Einschränkungen für die Verkehrsteilnehmer:innen sowie für die Anwohner:innen durchzuführen. Bei jeder verkehrsrechtlichen Anordnung wird gleichwohl Wert auf eine zügige Abwicklung, eine sichere Verkehrsführung für alle Betroffenen und Kommunikation durch die jeweiligen Vorhabenträger:innen gelegt. Ergänzend informiert das Straßenverkehrsamt bei verkehrlich bedeutsamen Maßnahmen über eigene Medienaussendungen. Eine Übersicht und Vorausschau zu Baustellen in Frankfurt am Main ist im städtischen Verkehrsportal mainziel.de zugänglich.