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Abriss der Cassellabrücke beschleunigen

Vorlagentyp: ST Magistrat

Stellungnahme des Magistrats

Der Magistrat nimmt die Sorgen des Ortsbeirats ernst und hat die entstehenden verkehrlichen Konflikte mit anderen Baumaßnahmen sorgsam gegeneinander abgewogen und in ämterübergreifender Zusammenarbeit - auch mit dem Stadtschulamt - abgestimmt. Das Rückbauverfahren zum jetzigen Zeitpunkt umzustellen, würde - bedingt durch die lange planungsbedingte Unterbrechung - allgemein mehr schaden als nutzen. Der Magistrat erachtet das gewählte Rückbauverfahren weiterhin als optimal und sieht von einer Umstellung ab. Im Zuge der Vorplanung wurde die Variante untersucht, den Abschnitt der Cassellabrücke über der Hanauer Landstraße unter Vollsperrung in kürzester Zeit zurückzubauen. Diese Variante wurde aus den folgenden Gründen verworfen: Schnelle Rückbaumethoden bei Brücken setzen üblicherweise auf einen Kollaps, der entweder durch Meißeln mittels Hydraulikhammer, Sägen oder Sprengen, herbeigeführt wird. Die von einem Kollaps verursachten Erschütterungen, auch wenn die Brückenteile in einer Aufschüttung (z. B. Sandbett) landen, sind mit der anliegenden Wohnbebauung, sowie den Produktionsanlagen der chemischen Fabrik im Industriepark, nicht zu vereinbaren. Die Rückbauplanung wurde durch ein Lärmgutachten begleitet. Die Rückbaumethode des Schneidens und Aushebens hat sich hierbei als einzig verträgliches Verfahren für das Umfeld herausgestellt. Dieses Verfahren ist auch gleichzeitig das erschütterungsärmste. Nicht zuletzt werden erschütterungsbedingte Begleitschäden an der nahen Wohnbebauung vermieden, für die die Stadt ansonsten haften müsste. Das endgültige K.-o.-Kriterium für eine Vollsperrung war schließlich die verkehrsrechtliche Vorgabe, den Individualverkehr in der Hanauer Landstraße über die gesamte Rückbauzeit aufrechtzuerhalten. Der Magistrat weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Zweckbestimmung eines Bauwerks - im Fall der Cassellabrücke eine Fuß- und Radwegüberführung - nichts über die Schwierigkeit des Rückbaus aussagt. Die Cassellabrücke verfügt über einen deutlich breiteren Regelquerschnitt als gängige Fußgängerbrücken und ist deutlich massiver gebaut. Die Brücke wurde nicht aus Fertigteilen errichtet, sondern ohne jeglichen Vorfertigungsgrad als klassische, örtlich hergestellte, über mehrere Felder gespannte, monolithische Straßenbrücke/Hochstraße aus Stahl- und Spannbeton. Daher gestaltet sich die Demontage entsprechend aufwändiger. Weitere erschwerende Randbedingungen sind die zu schützenden Kioske, die unmittelbare Nähe zur Wohnbebauung, die Überführung der Straßenbahnlinie sowie der chemischen Fabrik, deren Anforderungen auch noch in der letzten Rückbauphase berücksichtigt werden müssen. Die Schulbuslinien zur Schule am Mainbogen kommen aus dem Süden Frankfurts und sind durch den Abriss der Cassellabrücke nicht betroffen. Für Schüler:innenbeförderung aus Fechenheim zum Adorno Gymnasium wurden die Busunternehmen frühzeitig informiert, so dass diese sich auf die veränderte Situation einstellen können. Beschwerden zu Unpünktlichkeit von Schulbussen liegen nicht vor.

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