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Flächen für Mikrodepots ausweisen und in neuen Wohnquartieren einplanen, Lieferverkehr reduzieren

Lesezeit: 5 Minuten

Bisheriger Verlauf

24.03.2018

Antrag Ortsbeirat

Flächen für Mikrodepots ausweisen und in neuen Wohnquartieren einplanen Lieferverkehr reduzieren

Details im PARLIS OF_576-1_2018
10.04.2018

Anregung Ortsbeirat

Flächen für Mikrodepots ausweisen und in neuen Wohnquartieren einplanen, Lieferverkehr reduzieren

Details im PARLIS OM_2999_2018
23.07.2018

Stellungnahme des Magistrats

Flächen für Mikrodepots ausweisen und in neuen Wohnquartieren einplanen, Lieferverkehr reduzieren

Details im PARLIS ST_1274_2018

S A C H S T A N D :

Anregung an den Magistrat vom 10.04.2018, OM 2999 entstanden aus Vorlage: OF 576/1 vom 24.03.2018

Betreff: Flächen für Mikrodepots ausweisen und in neuen Wohnquartieren einplanen, Lieferverkehr reduzieren
Das hohe Aufkommen an Lieferwagen/Paketzustellern verursacht in allen Stadtteilen enorme Probleme: Rad- und Gehwege, Feuerwehreinfahrten, Straßenkreuzungen sind zugestellt. Die meisten Lieferwagen fahren mit Dieselmotoren, was dazu noch die Luft mit Stickoxiden belastet. Alle Fachleute gehen davon aus, dass der Trend anhält und das Paketaufkommen auch weiter hohe Wachstumsraten aufweisen wird. Zur Lösung dieses Problems wurde auf einer Tagung zu Wirtschaftsverkehr im House of Logistics and Mobility, HOLM, im Jahr 2012 das Konzept der Mikrodepots entwickelt. 2016 starteten Pilotprojekte in Frankfurt. Inzwischen unterhalten DHL in Rödelheim und UPS in der Meisengasse in der Innenstadt ein solches Mikrodepot. Ein Lkw stellt morgens den Container mit Paketen auf dem dafür vorgesehenen Standort ab. Die Kuriere holen die Ladungen mit Sackkarren oder Lastenrädern ab und verteilen sie an die Endkunden. Wie der Presse zu entnehmen ist, ist derzeit nicht geplant, weitere Mikrodepots einzurichten, da der Platz dafür fehlt. Andere Städte wie Offenbach, Nürnberg, Hamburg sind hier deutlich weiter als Frankfurt. Hier ist der Magistrat gefordert, gerade im stark verkehrs- und damit auch schadstoffbelasteten Ortsbezirk 1 alle Möglichkeiten zu nutzen, vermeidbaren Verkehr zu reduzieren. Vor diesem Hintergrund wird der Magistrat aufgefordert, zu prüfen und zu berichten, 1. wie und wo in der Alt- und Innenstadt, dem Bahnhofsviertel, dem Gutleutviertel, dem Gallus und dem Europaviertel Flächen auszuweisen sind, auf denen sogenannte Mikrodepots eingerichtet werden können; 2. ob bei der Suche nach Flächen in dicht bebauten Stadtvierteln auch Kontakt mit Parkhäusern, Tiefgaragenbetreibern, Wohnungsbaugesellschaften und Eigentümern/ Verwaltern größerer Liegenschaften aufgenommen werden kann, wenn zu deren Objekten Freiflächen gehören, die sich für die Einrichtung von Mikrodepots eignen; 3. ob sich auf Flächen, auch Parkflächen, möglicherweise durch die Umwidmung von Parkplätzen in Sondernutzungsflächen eine Container-Aufstellfläche anlegen lässt; 4. ob es möglich ist, zukünftig bei der Genehmigung von größeren Bauvorhaben Bauträger/Investoren die Auflage zu erteilen, eine Aufstellfläche für Paketdepots einzuplanen; diese Auflage könnte ähnlich gestaltet sein wie Auflagen, die heute bereits für Bauträger in Hinblick auf Pkw- oder Fahrradstellplätze u. Ä. gelten; 5. ob neben DHL (Rödelheim) und UPS (Meisengasse/Innenstadt) auch die anderen in Frankfurt tätigen Lieferdienste in die Maßnahmen zur Reduzierung des Lieferverkehrs durch solche ortsnahen Container-/Lasträder-Lösungen einbezogen werden können, zumal diese bereits bei dem Start des Pilotprojekts in Frankfurt in 2016 Interesse geäußert haben.

Begründung:

Detaillierte Erläuterungen finden sich hier: http://www.posttip.de/pakete/artikel/mikro-depots-nachhaltige-paketzustellung/ https://www.eurotransport.de/news/mikrodepots-in-innenstaedten-ups-spart-25-tonn en-co2-pro-jahr-9972262.html. Laut Bundesverband Paket und Expresslogistik lag das Paketaufkommen 2016 bei 2,95 Mrd. und es wird mit einer Steigerung auf 3,8 Mrd. Pakete in 2020 gerechnet. Die Lieferwagen stoppen alle paar Meter, belegen oft eine Fahrspur oder Rad- und Fußwege; ihr laufender (Diesel-)Motor belastet das Stadtklima. Im März 2017 wurde in der Presse berichtet, dass DHL in Eigenregie in Rödelheim das erste Mikrodepot auf einem Parkplatz eröffnet hatte; die Stadt braucht Monate, um Standorte zu finden. Die Zusteller laden die Pakete in Boxen auf ihre Räder und verteilen sie u. a. auch in Teilen des Gallus. Die Umstellung des Lieferverkehrs auf Lastenräder ist auch für die Unternehmen günstiger, da die Anschaffungskosten für Lastenräder (auch E-Bikes) niedriger sind. UPS Deutschland erklärt dazu, dass das Modell der Mikrodepots funktioniert und dauerhaft Zustellfahrzeuge eingespart werden. Weiterhin betont UPS, dass man durch das Depot in der Innenstadt pro Tag auf drei Lieferfahrzeuge verzichten kann, womit der Tagesverbrauch um 32 Liter Diesel (rund 85 kg CO2 pro Tag) sinkt. Den schadstoffbelasteten Innenstädtern werden also pro Jahr 25,5 Tonnen CO2 erspart. Antragstellender Ortsbeirat: Ortsbeirat 1dazugehörende Vorlage: Stellungnahme des Magistrats vom 23.07.2018, ST 1274 Aktenzeichen: 92 31