Höchst: Attraktiven Standort für das Höchster Porzellanmuseum sichern
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Bisheriger Verlauf
05.12.2019
21.01.2020
Antrag Ortsbeirat
Höchst: Attraktiven Standort für das Höchster Porzellanmuseum sichern
Details im PARLIS OF_1204-6_201905.12.2019
Antrag Ortsbeirat
Höchst: Attraktiven Standort für das Höchster Porzellanmuseum sichern
Details im PARLIS OF_1204-6_201921.01.2020
Partei(en): CDU
S A C H S T A N D :
Antrag vom 05.12.2019, OF 1204/6
Betreff: Höchst: Attraktiven Standort für das Höchster Porzellanmuseum sichern
Der Ortsbeirat 6 möge beschließen: Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen: Der Magistrat wird aufgefordert, dem Ortsbeirat ein Konzept für das Bürgermuseum und für das Porzellanmuseum vorzustellen, in dem die Eigenständigkeit und Einzigartigkeit der Sammlung des Porzellanmuseums räumlich und im werblichen Auftritt sowie in der Kuratierung der Sammlung sichergestellt sind. Dabei ist insbesondere darauf zu achten, dass die Sammlung des Porzellanmuseums in einem Raumkonzept präsentiert wird, das nicht durch Fremdnutzungen oder gemischt genutzte Räume unterbrochen wird (d.h. ein ungestörter Rundgang muss möglich sein). In diesem Zusammenhang wird der Magistrat gebeten, zu prüfen und zu berichten: 1. Welche Räume sind im Bolongaropalast künftig ausschließlich zur Präsentation der Sammlung des Porzellanmuseums und welche für gemeinsame Nutzungen vorgesehen (z.B. Musiksaal)? 2. Wie groß sind die jeweiligen Ausstellungsräume? 3. Sind die für das Porzellanmuseum vorgesehen Räume im Bolongaropalast groß genug, um die gesamte Sammlung des Museums zu präsentieren (inkl. der Sammlung Kurt Bechtold, die der Stifter 1997 zu seinem 80. Geburtstag dem Förderverein des Historischen Museums Frankfurt, der Historisch-Archäologischen Gesellschaft e.V., übereignete)? 4. Wie viele Besucher können in den vorgesehenen Räumen für das Porzellanmuseum, das Bürgermuseum und das Mitmachmuseum gemäß den Anforderungen des Brandschutzes jeweils zugelassen werden und wie viele Personen können sich mit Blick auf die Statik / die Deckentragfähigkeit gleichzeitig in den Räumen aufhalten (inkl Aufsichtspersonen)? 5. Sind die Räumlichkeiten mit Blick auf die mögliche Besucherzahl für einen Museumsbetrieb geeignet? 6. Falls die Räume im Bolongaropalast ungeeignet für das Porzellanmuseum sind: Gibt es einen alternativen Standort? 7. Ist der Sanierungsbedarf am Kronberger Haus so umfangreich, dass das Höchster Porzellanmuseum während der Sanierungsmaßnahmen zwingend ausziehen muss? 8. Falls dies so ist: Wurde die Möglichkeit in Erwägung gezogen, dass das Porzellanmuseum nach der Sanierung des Kronberger Hauses wieder in dessen Räumlichkeiten zurückzieht? 9. Falls nein: Welche Nutzung ist für das Kronberger Haus vorgesehen? Begründung:
Das Porzellanmuseum, eines von 56 keramischen Museen im deutschsprachigen Raum, ist nicht nur eine Ausstellung von Tischkultur, sondern zeigt vielmehr Höchster Kunsthandwerk über die Jahrhunderte mit den unterschiedlichsten sozialpolitischen, historischen und mentalitätsgeschichtlichen Facetten und sollte daher in seiner Wahrnehmbarkeit als eigenständiges Museum erhalten bleiben. Es ist ein identitätsstiftendes Museum für die Höchster Bürgerinnen und Bürger und erfreut sich auch bei Touristen großer Beliebtheit. Bei einer Pressekonferenz im Juni 2019 erklärten Oberbürgermeister Peter Feldmann und Kulturdezernentin Ina Hartwig, dass das Porzellanmuseum aus dem Kronberger Haus (ebenfalls in Höchst) ausziehen und mit dem Bürgermuseum im Bolongaropalast zu einem neuen Ausstellungskonzept fusionieren solle. Dieser Plan kam sowohl für den Ortsbeirat, als auch für viele Höchster Bürgerinnen und Bürger sehr überraschend, man fühlt sich vor vollendete Tatsachen gestellt. Ob Bürgerbeteiligung und Transparenz so funktionieren, ist durchaus fraglich. Nun sind noch viele Fragen zur Zukunft des Porzellanmuseums ebenso wie zur Zukunft des Kronberger Hauses offen. Es gibt noch Unklarheiten und teilweise auch Widersprüche. So ist offen, ob nach einem Umzug des Porzellanmuseums in die Räumlichkeiten des Bolongaropalastes noch die gesamte Porzellan-Ausstellung gezeigt werden kann. Auch ist zu befürchten, dass die Statik der vorgesehenen Räume im Bolongaropalast den Besuch größerer Gruppen, z.B. Schulklassen, nicht zulässt. Auch über die Zukunft des Kronberger Hauses bzw. über den Umfang der notwendigen Sanierungen des traditionsreichen Gebäudes herrscht bisher Unklarheit. Im Sinne einer transparenten Politik sollten die Fragen beantwortet und die Unklarheiten bzw. Widersprüche geklärt und bereinigt werden.
Beratung im Ortsbeirat: 6
Beratungsergebnisse:
37. Sitzung des OBR 6 am 21.01.2020, TO I, TOP 25 Beschluss: Anregung an den Magistrat OM 5691 2020 Die Vorlage OF 1204/6 wird mit der Maßgabe beschlossen, dass die Überschrift "Höchst: Das Höchster Porzellanmuseum" lautet, dass im Antragstenor die Absätze zwei bis vier durch folgende Sätze ersetzt werden: "Der Magistrat wird aufgefordert, dem Ortsbeirat das Konzept für das Bürgermuseum und für das Porzellanmuseum in einer der kommenden Ortsbeiratssitzungen vorzustellen. Im Rahmen der Vorstellung wird der Magistrat gebeten, die folgenden Fragen zu beantworten:" und dass die Begründung durch folgende Begründung ersetzt wird: "Diese Fragen werden zurzeit in der Bürgerschaft kontrovers diskutiert. Auch über die Zukunft des Kronberger Hauses bzw. über den Umfang der notwendigen Sanierungen des traditionsreichen Gebäudes herrscht bisher Unklarheit. Im Sinne einer transparenten Politik sollten die Fragen beantwortet und die Unklarheiten bzw. Widersprüche geklärt und bereinigt werden." Abstimmung: Einstimmige Annahme