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Weitere Untersuchungen für eine S-Bahn-Station in Oberrad einleiten

Vorlagentyp: NR FDP

Begründung

S-Bahn-Station in Oberrad einleiten Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen: Der Magistrat wird beauftragt, 1. den Rhein-Main-Verkehrsverbund als zuständige Institution zu bitten, eine Kosten-Nutzen-Rechnung für einen S-Bahn-Station Oberrad zu erstellen und die Ergebnisse der Stadtverordnetenversammlung und dem zuständigen Ortsbeirat vorzustellen, 2. bei dieser und allen weiteren Untersuchungen und Überlegungen im Zusammenhang mit einer Weiterentwicklung der ÖPNV-Anbindung Oberrads die Straßenbahn als unverzichtbaren Bestandteil festzuschreiben. Begründung: Eine S-Bahn-Station für Oberrad ist seit vielen Jahren Gegenstand intensiver Diskussionen. Wie entsprechende Umfragen im Stadtteil ergaben, findet die Idee zahlreichen Zuspruch in der Bevölkerung. Auch der ehemalige Oberbürgermeister Walter Wallmann zählte seinerzeit zu den Befürwortern. Es gibt aber auch skeptische Stimmen, die weniger die eigentliche Notwendigkeit eines S-Bahn-Anschlusses für eine schnelle Verbindung in die Innenstädte Frankfurts, Offenbachs und darüber hinaus bestreiten, sondern in der Hauptsache den angeblich unmittelbaren Wegfall der Straßenbahn in Oberrad ins Feld führen. Dieses Argument ist insofern haltlos, als es weder auf Seiten der Bevölkerung noch der Politik Bestrebungen gibt, die Straßenbahnlinien in Oberrad zu kappen. Im Gegenteil, die S-Bahn-Anbindung muss als logische Ergänzung zum Straßenbahnangebot gewertet werden, denn sie stellt eine direkte und vor allem schelle Verbindung zur Frankfurter und Offenbacher City dar. Auch die Ringbuslinie, die in der NR1629 beantragt ist, wird den Umfragen nach von der Bürgerschaft im Hinblick auf eine Anbindung des südlichen Oberräder Stadtteilbereiches sehr befürwortet. Eine solche Buslinie könnte gegebenenfalls zukünftig auch als Zubringer eine S-Bahn-Station Oberrad anfahren. Insgesamt wäre somit der Verbund aller drei Systeme ein für die Bürger optimales ÖPNV-Angebot. Der alte Oberräder Bahnhof, in dessen Bereich bereits vor Jahren in kluger Voraussicht die Bahngleise zur Aufnahme eines weiteren Bahnsteigs gespreizt verlegt wurden ein, bietet sich als zusätzliche Station der Linien S1, S2, S8, und S9 direkt an. Nicht nur Oberrad selbst, auch das von vielen Bürgern frequentierte Erholungsgebiet am Mainufer mit der Gerbermühle, die zahlreichen Vereine des Rudererdorfes und die Sportplätze wären endlich gut an die S-Bahn angebunden. Bestes Beispiel für ein funktionierendes und akzeptiertes Nebeneinander von Straßenbahn und S-Bahn ist in Frankfurt unter anderem Niederrad mit dem S-Bahnanschluss in der Adolf-Miersch-Straße, der vom Kern Niederrads oder auch der Büro-Stadt ebenso weit entfernt ist, wie der Oberräder Bahnhof vom Stadtteilbereich südlich der Offenbacher Landstraße. Diese Tatsache widerlegt zudem das Argument der angeblich zu weit entfernten "Randlage" der potentiellen neuen S-Bahn-Station vom Stadtteil-Zentrum jenseits der Offenbacher Landstraße. Daher würde eine S-Bahn-Station Oberrad nicht nur - wie vom Magistrat in der Vorlage B865/2009 behauptet - für ca. 1700 Menschen fußläufig erreichbar sein, sondern für eine große Zahl der über 12.000 Einwohner des Stadtteils. Die fußläufige Erreichbarkeit endet eher nicht an der Offenbacher Landstraße, auch wenn dies in nicht nachvollziehbarer Weise unterstellt wird. Der Oberräder Bevölkerung sollte die Vielschichtigkeit der ÖPNV-Systeme mit ihren unterschiedlichen spezifischen Vorteilen und Angeboten nicht vorenthalten bleiben. Die Bürger sollten endlich die Möglichkeit bekommen, selbst zu entscheiden, welches Verkehrsmittel sie jeweils bevorzugt nutzen möchten. Die freie Wahlmöglichkeit sollte nicht aus ideologischen Gründen unterbunden werden. Wenn, wie der Magistrat in der Vorlage B865/2009 als Möglichkeit selbst einräumt, die Straßenbahnen einen Teil der Oberräder Fahrgäste an die S-Bahn verlöre, dann belegt dies, dass dieser Teil aus den unterschiedlichsten Gründen die S-Bahn bevorzugen würde. Dieses Bedürfnis kommt auch tendenziell in der zurückliegenden Bürgerbefragung zum Ausdruck. Insofern wäre, ganz im Gegensatz zu den Ausführungen in der B865/2009, ein S-Bahnhof aus Sicht der Fahrgäste sehr wohl eine attraktive Ergänzung des ÖPNV in Oberrad. Es ist der Öffentlichkeit sicher nicht vermittelbar, einen ganzen Stadtteil von einer bereits etablierten S-Bahn-Verbindung ausgrenzen zu wollen, obwohl diese unmittelbar den Stadtteilrand passiert und dort bereits ein Bahnhof mit ideal verlegten Gleisen existiert.