Stolperschwelle zum Gedenken an das ehemalige jüdische Kinderheim in der HansThomaStraße
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Bisheriger Verlauf
10.10.2024
08.11.2024
Antrag Ortsbeirat
Stolperschwelle zum Gedenken an das ehemalige jüdische Kinderheim in der HansThomaStraße
Details im PARLIS OF_1221-5_2024Ortsbeirat Magistratsvorlage
Stolperschwelle zum Gedenken an das ehemalige jüdische Kinderhaus in der HansThomaStraße
Details im PARLIS OM_6104_202410.10.2024
Antrag Ortsbeirat
Stolperschwelle zum Gedenken an das ehemalige jüdische Kinderheim in der HansThomaStraße
Details im PARLIS OF_1221-5_202408.11.2024
Anregung Ortsbeirat
Stolperschwelle zum Gedenken an das ehemalige jüdische Kinderhaus in der HansThomaStraße
Details im PARLIS OM_6104_2024 Partei(en): CDU • SPD
S A C H S T A N D :
Antrag vom 10.10.2024, OF 1221/5
Betreff: Stolperschwelle zum Gedenken an das ehemalige jüdische Kinderheim in der Hans-Thoma-Straße Der Ortsbeirat bittet den Magistrat, für Herstellung und Verlegung einer Stolperschwelle vor der Hans-Thoma-Straße 24 zum Gedenken an das ehemalige jüdische Kinderheim an diesem Ort 2000 € zur Verfügung zu stellen.
Begründung:
Das 1911 eröffnete Kinderhaus geht auf den 1901 von Bertha Pappenheim und Henriette Fürth gegründeten Verein der Weiblichen Fürsorge zurück, ein "Israelitische[r] Frauenverein zur Förderung der gemeinnützigen Bestrebungen für die Gesamtinteressen der jüdischen Frauenwelt": Am 23. März 1919 wurde das Kinderhaus der Weiblichen Fürsorge in der Hans-Thoma-Straße eröffnet. Zweck des Kinderhauses war es, bedürftigen israelitischen Kindern unentgeltlich oder gegen mäßiges Entgelt Obhut, Verpflegung und Unterweisung zu gewähren. Aufgenommen wurden Waisenkinder, Kinder die durch missliche Wohnungsverhältnisse nicht im Elternhaus bleiben konnten, uneheliche Kinder und solche, die aus unterschiedlichen Gründen keine Menschen hatten, die sich um sie kümmern konnten. Das Haus verfügte über 50 Plätze für Kinder vom Säuglingsalter bis zum sechsten Lebensjahr. Am 15. September 1942 räumte die Gestapo das Kinderhaus in der Hans-Thoma-Straße 24 und deportierte die etwa 50 jüdischen Kinder mit ihren Betreuerinnen in das Konzentrationslager Theresienstadt. Einige der Kinder waren nicht einmal drei Jahre alt. Fast alle Deportierten wurden ermordet. Nur drei überlebten. Um 2002 wurde das Gebäude abgerissen; nun steht dort ein Ärztehaus, u.a. mit einer Kinderarztpraxis. Oft warten Menschen vor dem Gebäude. Bislang gibt es dort keinen Hinweis auf das Kinderheim an dieser Stelle. Gegenüber befindet sich auf einer Verkehrs-Restfläche der Platz der vergessenen Kinder, der mit einer Skulptur und einer Gedenktafel an dieses Verbrechen erinnert. Es wird jedoch nicht deutlich, wo genau das Kinderheim stand. Eine Stolperschwelle vor Ort würde diesen Bezug verdeutlichen und dazu beitragen, die Geschichte im Viertel besser verorten zu können.
Beratung im Ortsbeirat: 5
Beratungsergebnisse:
33. Sitzung des OBR 5 am 08.11.2024, TO I, TOP 28 Beschluss: Anregung an den Magistrat OM 6104 2024 Die Vorlage OF 1221/5 wird in der vorgelegten Fassung beschlossen. Abstimmung: Einstimmige Annahme