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Regenwasserbewirtschaftung in Heddernheim

Vorlagentyp: ST Magistrat

Stellungnahme des Magistrats

Die Vorschläge zur Regenwasserbewirtschaftung in Heddernheim sind zu begrüßen. Diese sind grundsätzlich im Sinne der Klimawandelanpassungsstrategie der Stadt Frankfurt am Main sowie dem neuen Konzept "Abwasser 2035" der Stadtentwässerung Frankfurt am Main. Niederschlagswasser soll möglichst oberflächig und naturnah am Ort, an dem es anfällt, verdunstet, versickert oder zurückgehalten sowie ggf. auch genutzt werden. Wenn eine Ableitung von Niederschlagswasser unumgänglich ist, ist der Abfluss zu drosseln. Besonders bei einer Trennsystem-Entwässerung ist auf eine möglichst geringe hydraulische Belastung kleinerer Gewässer zu achten. Während dies bei Neubaugebieten schon seit vielen Jahren zunehmend berücksichtigt wird (z. B. Riedberg, An der Sandelmühle), entsteht bei der Umsetzung im Siedlungs-Bestand ein sehr hoher Aufwand und immense Kosten, soweit es nicht mit anderen Maßnahmen zusammen ausgeführt werden kann. Das Niederschlagswasser aus dem Stadtteil Frankfurt-Heddernheim wird im Trennsystem gefasst und über mehrere Einleitestellen in die Nidda geführt. Die Regenwasserkanäle liegen im Bereich der zur Versickerung vorgeschlagenen Heddernheimer Wiesen zirka 2,30 m bis 2,90 m unterhalb der Geländeoberkante. Das im Kanal ankommende Niederschlagswasser müsste über Pumpenanlagen - mit nicht zu begründendem Energieverbrauch - an die Geländeoberfläche gehoben werden, um es dort versickern zu können. Unabhängig von weiteren Fragestellungen wie Naturschutz, Qualität des Regenwassers, erforderlicher Platzbedarf und geeignete Bodenbeschaffenheiten, wären damit kaum direkte Vorteile für die Bürger:innen im Stadtteil verbunden (Klima, Fauna und Flora u.a.m.). Die Verwendung von städtischen Mitteln und Abwassergebühren für die vorgeschlagenen Maßnahmen wäre nach derzeitiger Einschätzung wirtschaftlich nicht vertretbar. Zielführender ist es, wo immer es möglich ist oder sich auf Grund von Umbaumaßnahmen anbietet, das Niederschlagswasser direkt auf den Flächen, auf denen es anfällt (d.h. dezentral) zu bewirtschaften. An dieser Stelle kann auch jeder Grundstücksbesitzer einen wichtigen Beitrag zur naturnahen Regenwasserbewirtschaftung leisten. Mit einer dezentralen Rückhaltung von Regenwasser wird die Verdunstung gefördert, wie beispielsweise durch Gründächer oder den Einsatz von Regentonnen bzw. Zisternen zur Gartenbewässerung. Weiterhin kann durch Entsiegelung von Flächen bzw. eine durchlässigere Befestigung mit unterschiedlichen Belägen die dezentrale Versickerung von Regenwasser gesteigert werden. Auch der Einsatz von Regenwasser zur Brauchwassernutzung in Haushalt, Gewerbe und Industrie kann einen wichtigen Beitrag zur Kappung von Abflussspitzen leisten. Solche dezentralen Maßnahmen auf Privatgrundstücken und im öffentlichen Bereich sind in der Summe sehr wirksam für die Klimawandelanpassung (Hitze, Starkregen etc.), den Gewässerschutz, die Attraktivität des Stadtteils sowie die Entlastung der Kanalisation.